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Fünftes Kapitel.
werden, benutzt man in neuester Zeit einen Gasapparat, System
Professor Naß, bei dem theoretisch aus 1 kg Kalziumhydrür 1 cbm
H gewonnen werden soll. In der Praxis gewinnt man allerdings
nur etwa 0,7 cbm.
Für die Verwendung des Ballons im Feldkriege ist die Ent-
wicklung des Gases an Ort und Stelle viel zu zeitraubend, deshalb
kam man in England auf den Gedanken, für den Transport des
Gases Stahlbehälter zu benutzen, wie sie
lür Kohlensäure gebräuchlich waren. Solche
nahtlose Flaschen sind jetzt in fast allen
Armeen eingeführt, allerdings unter ver-
schieden starken Drücken und demnach
verschieden großem Gasinhalt,
Zopf eines Stahlbehälters.
Englischer Stahlbehälter für Wasserstoffgas.
Die englischen Behälter wiegen bei einer Wandstärke von
4,76 mm etwa 40 kg. Eine Flasche enthält 4 cbm auf 120 bis
130 Atmosphären verdichtetes Wasserstoffgas.
Je 35 Flaschen werden auf einem Fahrzeuge transportiert. Der
Verschluß ist ein so einfacher, daß das Gas mit einem Handgriff
herausgelassen werden kann. Die Füllung eines Ballons geht in
der Weise vor sich, daß mehrere Fahrzeuge nebeneinander gefahren
and durch Schläuche mit einem Sammelbecken verbunden werden,
von welchem der Füllschlauch in den Ballon gelegt wird. Die Gas-
behälter eines Fahrzeugs sind sämtlich durch Röhrenleitungen mit
den Schläuchen verbunden.
In ca. 10—15 Minuten ist die Füllung beendet, weil infolge des
hohen Drucks das Gas schnell in die Schläuche gepreßt wird.
Leuchtgas kommt vorläufig nur für Freiballons noch in Betracht;
dasselbe wird durch trockene Destillation der Steinkohle gewonnen.
Es ist zuerst 1818 auf Veranlassung von Green zur Füllung benutzt.
Aber auch an der Verbesserung des Steinkohlengases wird
sifrigst gearbeitet. Nach einem Vortrag des Herrn W. v. Oechel-
haeuser, der während des deutschen Luftschiffertages in Frank-
furt a. M. am 18. September 1909 gehalten wurde, kann man durch