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Sechstes Kapitel.
Zur Prüfung der Festigkeit sind besondere Maschinen konstruiert.
Die aus Geweben angefertigten Hüllen bedürfen eines Dich-
tungsmittels, weil sie sonst das Gas zu leicht durchlassen würden.
Die älteste, von Charles angewandte Methode der Gummierung ist
schon erwähnt. Der Gummi wird unter Anwendung heißer Walzen
n dünner Schicht auf den Stoff gebracht. Einer Zersetzung beugt
nan möglichst vor durch Vulkanisieren, d. h. durch Präparieren
mit Schwefel.
Nähen der Ballonhüllen in der Ballonfabrik von Franz Clouth in Köln-Nippes.
Durch den Einfluß der Lichtstrahlen tritt aber allmähliche Zer-
setzung des Gummis ein, welchem auch durch das Färben mit Chrom-
zelb nur in geringem Maße entgegengewirkt werden kann.
Besser dichtet man die Stoffe durch Bestreichen mit Leinöl-
irnis, der allerdings die unangenehme Eigenschaft hat, bei höheren
Femperaturen stark zu kleben. Die Aufbewahrung derartig be-
handelter Ballons erfordert große Sorgfalt, namentlich auch gegen
Selbstentzündung.
Die ausgezeichneten Rezepte früherer Zeiten sind leider ver-
Loren gegangen.