Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Der Wind. 
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zont und v die Geschwindigkeit des Tragdecks gegenüber der ruhend 
gedachten Luft angeben (Abb. 61). 
Nach dem Satz vom Antriebe ist der Kraftantrieb gleich der 
Zunahme an Bewegungsgröße: 
K)ıt=m(v, — 0); 
letztere errechnet sich als Differenz zwischen m - v, und m + 0, denn die 
Geschwindigkeit der Luft vor dem Durchzuge des Tragdecks war 0 
und wurde infolge Richtungwechsels längs der Tragfläche auf den 
Wert v, gesteigert; m bedeutet die abgelenkte Luftmenge. Wird an- 
genommen, daß diese Ablenkung in der Zeiteinheit 1 Sek. vor sich 
geht. dann ist der sekundliche Kraftantrieb 
K=m- v,=mvY sin 6. 
Diesem Wert entspricht als Reaktionswirkung die Hebekomponente 
W.,=G = K=mv.. 
Durch Umrechnung kann gezeigt werden, daß die Grenzlagen jener 
Luftschichten, die vom bewegten Tragdeck in ihrem Bewegungs- 
zustande beeinflußt werden, in einer Entfernung von diesen nach oben 
und unten zu suchen sind, welche insgesamt ein Luftband von einer 
Höhe ungefähr gleich der 21%fachen Tiefe der Tragflächen ergibt. 
Das beeinflußte Luftband selbst ist unabhängig von der Neigung «& 
und von der Geschwindigkeit. 
Anders stellen sich die Verhältnisse, falls die von der Tragfläche 
getroffene Luft sich bereits in Abwärtsbewegung infolge Luftwirbel 
oder einer sonstigen Ursache, wie ungleiche Bodenerwärmung usw., 
befindet. . Die Relativgeschwindigkeit zwischen abwärts strömender 
Luft und der von der Tragfläche nach unten geworfenen Luft wird 
abnehmen und sogar 0 werden, für den Fall, daß die Luftströmung 
die gleiche Abwärtsgeschwindigkeit v, besitzt. Die Folge davon ist, 
daß die hervorgerufene Reaktion W, auch abnimmt, bzw. 0 werden 
kann, der Schwebezustand ist dann unmöglich, die Einhaltung der 
horizontalen Flugbahn undenkbar. 
Ist beispielsweise für den Horizontalflug v = 16 m/sec, und ist das 
letzte Tragflächenelement unter 6° gegen die Flugrichtung geneigt, 
dann wird 
v. — 16 sin 690 — 1.66 m/see: 
würden nun die nach unten strömenden Luftschichten die gleiche 
Vertikalgeschwindigkeit besitzen, dann wäre nach dem Vorhergehenden 
der Schwebezustand nicht zu erhalten, die Wirkung des Luftloches 
kommt zustande, und das Flugzeug beginnt zu sinken. 
Die Gefahr, von diesen nach unten sich erstreckenden Luftwellen 
herabgedrückt zu werden, ist umso größer, je rascher die Vorwärts- 
Huppert. Flugtechnik.
	        
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