Arten der Stabilität (Stetigkeit). 105
Allen diesen Änderungen der Kräftewirkungen muß in geeigneter
Weise entgegengearbeitet werden. Die Trägheit des Systems ist schuld
daran, daß sich die neue Gleichgewichtslage nicht unmittelbar einstellen
kann, daß vielmehr Pendelungen um die Gleichgewichtslage auftreten.
Auch nach Aufhören der störenden Kraftäußerung wird das Flugzeug
seine alte Gleichgewichtslage erst nach einigen Schwingungen wieder
einnehmen können,
In der Folge wollen wir das Verhalten des Apparates untersuchen,
wenn es, durch irgendeine Ursache aus dem Beharrungszustande gebracht.
sich selbst überlassen bleibt.
An wirksamen Kräften sind vorhanden:
1. Die Ablenkungskräfte, die durch Änderung des Luftwiderstandes
ınd seines Angriffspunktes auftreten, und
2. die Dämpfungskräfte. die das entstehende Übel zu bekämpfen
haben.
Vorher wollen wir der Deutlichkeit halber einige Ausdrücke näher
erklären. Unter Ablenkung wollen wir den Ausschlagswinkel des
Systems aus der Gleichgewichtslage im Beharrungszustande verstehen.
Den jeweiligen Höchstwert dieser Ablenkung heißen wir Amplitude,
und unter Schwingungsdauer soll die Zeit verstanden werden, welche
zwischen 2 aufeinanderfolgenden Durchgängen durch die Gleichgewichts-
lage verläuft.
In der Theorieder Schwingungen unterscheidet man dieperiodische
Schwingung, wenn das bewegliche System auf dem Rückwege nach der
Gleichgewichtslage durch diese hindurch.
tritt; ist eine Dämpfung der Schwin-
zungen vorhanden, dann verläuft sie
mit gesetzmäßig abnehmender Ampli-
tude; bei stärkerer Dämpfung wird die
Bewegung aperiodisch, indem das
System nach Störung der Gleichgewichts-
lage in diese durch allmähliches Ab-
nehmen der Amplitude übergeht,
öhne sie zu überschreiten. Abb. 63
versinnbildlicht die Veränderlichkeit der
Schwingungsamplitude bei den verschie-
denen Schwingungsarten. Auf der Ab-
szissenachse sind die Zeiten, auf der
Ordinatenachse die Ahlenkungswinkel
abgetragen.
Die Schwingungsdauer hat den Wert
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