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Das Gleichgewicht am Flugzeug.
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Im Flugsamen der Zanonia, der für die Tragdeckenkonstruktion
des Etrichflugzeugs (Taube) vorbildlich gewesen war, finden diese
‚heoretischen Erörterungen ihre Bestätigung.
Hier liegt der Schwerpunkt der Flugmasse sehr nahe beim Druck-
mittelpunkt, so daß die bei Gleichgewichtsstörung auftretenden Schwin-
zungen stark gedämpft sind. Die Flugmasse besitzt nur geringes
Trägheitsmoment um die Querachse, wodurch der Forderung nach
möglichster - Vermeidung peripherischer Massen in ausgezeichneter
Weise entsprochen wird.
Bezüglich der gegenseitigen Lage von Schwerpunkt S und Druck-
mittelpunkt D, unter letzterem den Angrifispunkt sämtlicher Luft-
zräfte einschließlich der schädlichen Bewegungswiderstände verstan-
Jen, lassen sich 2 Anordnungen unterscheiden: 1. Der Schwerpunkt S
.jegt in der Flugrichtung gesehen vor D, und 2. S befindet sich hinter D.
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Abb. 67.
Für jeden Fall muß für den Beharrungszustand im Horizontal-
Auge die Resultierende R aus Eigengewicht G und Vortriebskraft P
ler Resultierenden W, aus sämtlichen Luftkräften das Gleichgewicht
halten; R und W, haben gemeinsamen Angriffspunkt und dieselbe
Richtungsgerade.
Legt man den Angriffspunkt der Vortriebskraft, also die Achse
der Schraube, durch den Schwerpunkt, so kann man dieser statischen
Bedingung nicht gerecht werden. Man verlegt daher die Schrauben-
achse entweder oberhalb oder unterhalb des Schwerpunktes, je nachdem
D vor oder hinter den Schwerpunkt zu liegen kommt.
In Abb. 67 ist s der Schnittpunkt von P und G; s ist erhalten wor-
den, indem man aus W, und W,, den Reaktionen auf die Trag- und
Dämpfungsfläche, die Ersatzkraft W, gebildet hat und die Richtung von
W, mit der Richtung vom Eigengewicht zum Schnitt bringt. Der An-
zriffspunkt A des Luftschraubenzuges ist dann festgelegt durch die
Linie A S, die die Richtung von W, in einem Punkte t treffen soll, der
unterhalb D sich befinden muß, um auch bei gestörten Lagen des
Gleichgewichtes das Flugzeug in statischer Hinsicht stabil zu
machen.