Full text: Leitfaden der Flugtechnik

L18 
Das Gleichgewicht am Flugzeug. 
auf den Schwerpunkt ein wirksames Moment erzeugt werden, welches 
obige Momentensumme zu Null macht. 
Diese Anordnung, Schraubenwelle oberhalb des Schwerpunktes, 
kann gleichfalls zu einer stabilen Konstruktion führen und kommt bei 
verschiedenen Systemen neuerer Zeit zur Anwendung. Sie hat den 
Vorteil, daß Schwankungen der Motorleistung und die dadurch be- 
dingte Änderung der Schraubenkraft Änderung der Geschwindigkeit 
zur Folge haben, wie sie der gegebenen Beziehung zwischen Kraft und 
Geschwindigkeitsänderung entsprechen, ein Wachsen der Schrauben- 
kraft erzeugt einen Überschuß an rechtsdrehendem 
Moment, der Apparat neigt sich vorne, die Bewegungswiderstände 
nehmen ab, die Geschwindigkeit wird größer, und infolge des dadurch 
hervorgerufenen Anwachsens der Hebekomponente wird ein Aufrichten 
des Apparates eintreten. Kurz andauernde Schwankungen der Motor- 
leistung werden hier bei dieser Ausführung weniger störend auf die 
Flugbahn einwirken. 
d) Die Höhensteuerung, Für die vom Flugzeugführer zu beeinflussende 
Gleichgewichtslage des Flugzeugs zum beabsichtigten Steigen und 
Niedergehen des Flugzeugs dient das Höhensteuer, welches aus einer 
um eine horizontale quer zur Flugachse liegende Drehungsachse ein- 
stellbaren flachen Steuerflosse besteht. 
Das Flächenausmaß beträgt etwa !/,—1/,, des Tragdecks. Im 
Horizontalfluge ist das Höhensteuer am vorteilhaftesten zur Ver- 
meidung unnötigen Vorwärtswiderstandes unter 0° Einfallswinkel ein- 
gestellt; wird es jedoch zum Tragen wie bei Wright, Voisin usw. 
herangezogen, dann besitzt es nach Maßgabe der vorhergehenden Ab- 
schnitte einen von Null verschiedenen Einfallswinkel. 
In bezug zum Tragdeck kann das Höhensteuer entweder vor 
oder hinter ihm angebracht sein; Bleriot hat zuerst das Höhen- 
steuer hinten zu beiden Seiten der festen gewölbten Dämpfungsflosse 
angeordnet; für die Konstruktionen, die als Nachahmung des 
Etrich-Flugzeugs angesehen werden können, liegt das Höhensteuer 
im hinteren Teil der elastisch, also mehr oder minder beweglich ge- 
stalteten Schwanzflosse, wodurch sich eine sehr empfehlenswerte 
und vorteilhafte Anordnung ergibt. 
Was die Querschnittsform des Höhensteuers anbetrifft, so wurde 
schon darauf im vorigen Abschnitt hingewiesen ; sind Drücke von oben 
und unten auf das Höhensteuer zu erwarten, dann ist das eben- 
[lächige Höhensteuer vorzuziehen, während das gewölbte Höhen- 
steuer am Platze ist, wenn nur Drücke von unten bei positiv einge- 
stelltem Höhensteuer auftreten sollen. 
Die Wirkung des Höhensteuers erhellt am besten aus nachstehen- 
der Betrachtung.
	        
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