Arten der Stabilität (Stetigkeit).
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Die Neigung läßt sich aus dem Dreieck S a b (Abb. 72a) ermitteln.
GG
C g v?
BY GT 9:6 7 08
Die Gleichung lehrt, daß für Gleichgewichtserhaltung in
der Kurve dem Flugzeuge eine Neigung gegeben werden muß,
die mit dem Quadrate der Bahngeschwindigkeit und im ein-
fachen Verhältnisse mit abnehmendem Bahnradius wächst.
Im übrigen spielt letzterer eine untergeordnete Rolle, da
man ja in größeren Höhen, ohne Hindernisse zu befürchten, p so
yroß wählen kann, wie man will; anders ist dies in Erdnähe; viele
Unfälle sind darauf zurückzuführen, daß unmittelbar vor der Landung
die Neigung zu groß werden mußte, um die durch die Verhältnisse ge-
gebene Bahn vom kleinen p durchfliegen zu können.
In unserem Beispiel erhält man
— 225 P- 0557
tg yY = 60-981 209557.
Ohne diese Neigung kann sich die Flugmaschine in der krumm-
linigen Bahn nicht erhalten; je größer die Neigung ist, desto
schärfer darf die Krümmung sein.
Verlust an Flughöhe beim Kurvenflug. Der Flug in der
Kurve ist stets mit einer Abnahme der Hebekomponente verknüpft.
Im Geradfluge sei der resultierende Luftwiderstand auf die Trag-
Aügel W, dann wird bei eingetretener Neigung y des Flugzeugs in der
Kurve nur noch die Komponente
Wy, = W:cosy
(siehe Abb. 72a) dem Gewichte das Gleichgewicht zu halten versuchen,
aber es nicht vermögen, da sich im normalen Fluge für die gebräuch-
lichen Einfallswinkel WW =G
also eine erheblich größere Hebekraft ergibt.
Das Verhältnis der Hebekomponenten im Kurven- bzw. Geradfluge
ist der Kosinusfunktion der Neigung proportional.
Wo COS Y.
Wy
Für obiges Beispiel ist cos y = 0.93, also werden 7 % Verlust an
Hebekraft eintreten.
Der Winkel, um welchen die früher in der Horizontalebene ver-
laufende Flugbahn jetzt nach unten gerichtet ist, kann beträchtlich
werden, und der Lenker muß dieser Tatsache vor der Landung eingedenk
sein; die vor der Landung auszuführende Wendung muß stets in einer
gewissen Höhe über dem Erdboden erfolgen.