Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Arten der Stabilität (Stetigkeit). 
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am die Längsachse der Maschine gefährdet ist, wenn durch seitliche 
Windstöße, durch das freie unausgeglichene Drehmoment des Ein- 
schraubensystems pendelnde Bewegungen eintreten. 
Verdrehung der Hilfsflügel: Hier werden an den äußersten 
Enden der Tragflächen um horizontale Achsen drehbar angebrachte 
Klappen (franz. Ailerons) benutzt, die vom Führersitz aus durch Draht- 
züge in entgegengesetzte Richtung — die eine nach oben aufgerichtet, 
die andere nach unten gedrückt — gebracht werden können. 
Die Wirkung der Hilfsflächen soll an der Hand der schematischen 
Abb. 73 besprochen werden. 
In dieser bedeuten h, und h, die beiden neben der Tragdecke T 
angeordneten Hilfsflügel, die um die horizontale in der Flugebene liegend 
gedachte Achse a— a drehbar sind ; wenn ein von rechts unten kommender 
Windstoß auszugleichen, eine Rechtskurve zu nehmen ist, dann wird h, 
nach unten geneigt, der zweite Hilfsflügel h, wird hingegen nach oben 
gedreht, so daß die Rechtsseite des Flugzeuges durch den negativen von 
oben wirksamen Luftdruck nach abwärts gedrückt wird, während 
gleichzeitig der Luftwiderstand links hebend wirkt. 
Setzt man beide Luftwiderstände gleich groß und entgegengesetzt 
voraus — die Entfernung ihrer Druckmittelpunkte sei s —, so wird das 
Drehmoment W,-s ein Aufdrehen der Maschine verursachen. 
Zur Erzeugung eines reinen Kräftepaares ist jedoch notwendig, 
daß die entgegengesetzten Neigungen der beiden Hilfsflächen im Kurven- 
luge ungleich ausfallen, 
weil auf beiden Seiten 
die Bahngeschwindig- 
keiten verschieden sind. 
Zur Erzielung einer 
genügend großen Wir- 
kung muß den kleinen 
Hilfsflächen eine be- 
trächtliche Neigung ge- 
geben werden, welche 
große Bewegungswider- 
stände zur Folge haben 
wird; diese kraftverzeh- 
renden Hilfsflächen sind 
daher ohne Zweifel weni- 
ger vorteilhaft als die 
schraubenförmige Verwindung der Flügelenden. 
Die Anordnung der Hilfsflächen ist verschiedenartig durchgeführt. 
Levavasseur hat bei den älteren Modellen der Antoinettemaschine 
dreiecksförmige Segelflächen an den hinteren Enden (rechts und links)
	        
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