Konstruktive Ausführung der Steuerungen, 143
2. Das Seiten- oder Richtungssteuer.
Bei Wilbur Wright, Abb. 74, geschieht die Verstellung des
zweiteiligen hinten liegenden Seitensteuers s mittels der Drahtzüge
Z, Zo, die nach den Enden des doppelarmigen Hebels h, laufen; letzterer
wird beim Abrücken von h mitgenommen.
Farman verstellt sein zweiteiliges, aus der Schwanzfläche her-
ausragendes Seitensteuer s mittels eines doppelarmigen Stahlrohr-
fußhebels h,, der vor dem Sitze gelagert ist (Abb. 75). Die Drahtzüge
laufen von den Versteifungsspieren sp der Steuerflächen s längs
des ganzen Rumpfes, zum Teil in Kupferröhrchen geführt, nach dem
kürzeren vorderen Arm des Fußhebels; wird das Stahlrohr um o gedreht,
so erfolgt eine Verstellung des Seitensteuers,
Beim Bleriot- Flugzeug (Abb. 76) wird der Fußhebel h, mittels
der Drahtzüge z,z,, die am Hebel h, angreifen, verstellt und damit
das Steuer 8.
Ähnlich geschieht die Steuerbewegung durch Fußhebel d, in Abb. 80.
In gleicher Weise wird. beim Albatrosapparat die Seitensteuerung mit
h., den Drähten zz, und dem Fußhebel h, besorgt (Abb. 77).
Grade schwenkt den Hebel h nach links und rechts und stellt das
Steuer s, das hier die Fortsetzung der Kielflosse bildet, mittels der in q
zusammenlaufenden Drahtzüge z,z, (Abb. 78).
In der üblichen Weise geschieht die Bewegung des zweiteiligen
Seitensteuers ss mittels Fußhebels h, beim Etrich-Rumpler-Flugzeug
(Abb. 79).
3. Schrägstabilität.
Aus Abb. 74 ist ohne weiteres an der Hand der früheren Besprechung
die Steuerung ersichtlich, die durch das Links- und Rechtsschwenken
des Hebels h betätigt wird.
Bei Voisins älterer Konstruktion sind außer den zwischen die
beiden Tragdecken eingebauten vertikalen Wänden keinerlei Maß-
nahmen zur Erhaltung der Schrägstabilität angeordnet. Bei den
letzten Modellen dieser Firma sind die Vertikalwände weggefallen
und Hilfsflügel nach Farmanscher Anordnung angewendet. Hingegen
sind. die Dämpfungswände beim ‚‚Entenmodell‘“‘ wieder zur Anwendung
gekommen.
Bei Farman (Abb. 75) werden die in Ösen drehbaren 2 m breiten
und 0,5 m. tiefen, oben und unten angebrachten Stoffklappen 1 durch
Drähte z, zz verbunden; die unteren Klappen tragen je 2 Holzspieren,
von denen Drahtzüge ausgehen, die nach ihrer Vereinigung im End-
punkte e des schon früher angeführten Höhensteuerhebels h auslaufen.
Durch Seitwärtsbewegung des Hebels wird den Klappen die für Schräg-
stabilisierung geeignete Stellung gegeben.