Die Grundgesetze des Luftwiderstandes.
Der Grund liegt in der falschen Auffassung, daß der zur Fort-
bewegung des Körpers aufgewendete Antrieb schließlich dazu bei-
;rage, die gesamte Bewegungsgröße der in Mitleidenschaft gezogenen
Luftmasse zu ändern; in Wirklichkeit ist jene Vorstellung die richtige,
nach welcher der Kraftantrieb von der den Körper unmittelbar be-
rührenden Schicht an die zunächst benachbarte und so fort abgegeben
wird, bis er an die Grenzfläche zur Erdoberfläche hinausgetragen wird.
um dort von ihr aufgenommen zu werden.
Nach dieser Anschauung haben wir uns die Erhaltung des Schwebe-
zustandes bewegter Körper im freien Luftraum so vorzustellen, daß
deren Gewicht schließlich von der Erdoberfläche getragen wird, indem
die durch die Fortbewegung des Körpers verdrängten Luftteilchen als
zwischengeschalteter Träger der Kraftübertragung zwischen dynamisch
gestützten Körper und der Erdoberfläche anzusehen sind, ohne daß
ihre Gesamtenergie eine Änderung erleidet. Das Körpergewicht wird
demnach nach unten übertragen, über die unterhalb befindliche Erd-
oberfläche verteilt, wo es den Druck in mehr oder minder meßbarer
Höhe vermehrt.
Im Sinne der Mechanik ist der Luftwiderstand als eine Kraft auf-
zufassen, für deren genaue Beurteilung der Angriffspunkt, die
Richtung und Größe bekannt sein müssen. Leider sind die für alle
Verhältnisse gültigen Gesetze des Luftwiderstandes noch nicht so genau
erforscht, daß über die Wahl dieser drei Größen keinerlei Zweifel
herrschen. würde.
Die Bestimmung des Luftwiderstandes wurde zuerst von Newton
vorgenommen, der durch folgenden Gedankengang zur Aufstellung
einer Beziehung gelangte.
G
Hat eine Luftmasse m = (G deren Gewicht und g Beschleuni-
zung der Schwerkraft) beim Auftreffen der Luftteilchen auf eine Platte
ihre Geschwindigkeit v m/sec eingebüßt oder ist die Bewegungsgröße
m.v durch den Widerstand der Platte aufgehoben worden, so ist
ein Kraftantrieb P.t zur Vernichtung der Bewegungsgröße anfzu-
wenden.
Nach dem Satze vom Antrieb besteht die Beziehung:
P.t=m.V.
Für t = 1 Sekunde stellt m die in der Sekunde zum Stoß gelangende
Luftmasse, also den Wert m = F.v = vor, wenn F der Inhalt der
Stoßfläche in m?, y das Gewicht von 1 m* Luft bedeuten.
Mithin ist PP = — F.v? in Kilogramm gemessen. (I)