Full text: Leitfaden der Flugtechnik

IV. Konstruktion, Aufbau und Berechnung 
des Traggerüstes. 
A. Allgemeines. 
Der Aufbau der Tragfläche hat von zwei Gesichtspunkten aus zu 
yeschehen: vom aerodynamischen Standpunkte ist die Profilgebung in 
bezug auf Wölbung, Einfallswinkel und Grundrißgestaltung festzulegen; 
ebenso wichtig müssen jedoch dem Konstrukteur die Rücksichten auf 
Elastizität und Festigkeit der Tragkonstruktion sein. 
Die Grundsätze, nach denen die geometrische Gestaltung des Trag- 
decks zu geschehen hat, ist ausführlich in den ersten Abschnitten er- 
läutert und darauf hingewiesen worden, welche Vorteile für die Stabilität 
des Flugzeugs eine Profilierung mit sich bringen würde, für welche der 
Druckmittelpunkt innerhalb der vorkommenden Veränderungen des 
Einfallswinkels nur eine sehr geringe, praktisch unbedeutende Verschie- 
bung erfährt. Im folgenden soll nun die Festigkeit des Tragdecks in 
den Vordergrund der Betrachtung gestellt werden. 
B. Aufbau des Traggerüstes. 
Das Traggerüst des Flügels wird wie eine Brückenbahn aus Längs- 
und Querträgern zusammengesetzt; man wählt je nach der Tiefe b der 
Tragfläche einen, zumeist zwei Holme, die als Querträger senkrecht 
zur Flugrichtung verlaufen und an dem Rumpf des Flugzeugs sorgfältig 
ınd ungeschwächt angeschlossen sein müssen. Die Tragrippen 
sind als Längsträger parallel zur Flugrichtung verlegt, und die Trag- 
konstruktion ist durch eine obere und untere Stoffbespannung, selten 
durch eine einseitige, verkleidet. Abb. 86a stellt den Grundriß des Trag- 
decks vom Nieuport-Eindecker vor, t, und t, sind die beiden Holme, 
bt sind schwächer gehaltene Tragrippen, to Hauptrippen. 
Im statischen Aufbau unterscheiden sich die Mehrdecker von den Ein- 
deckern hinsichtlich der Abstützung der Tragkonstruktion; erstere be- 
sitzen einen Brückenträger, Abb. 87a und b, mit vertikalen Druck- 
stäben s und gezogenen Gegendiagöonalen d als Verbindung zwischen 
Ober- und Unterdeck T, und T,. Der Eindecker verwendet ein doppeltes 
oder zumeist einfaches Hängewerk, Abb. 109, in Verbindung mit einer 
anteren Verspannung zur Aufnahme der Zugspannungen und einer
	        
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