Aufbau des Traggerüstes.
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Die teure aber widerstandsfähige Tragkonstruktion eines Flügels
‚Antoinette-Flugzeug) 1äßt Abb. 93 erkennen. Abb. 94 führt uns die
zur Ausführung einer Tragkonstruktion benötigte Schablonenbank
ainer Flugmaschinenwerkstatt vor, und Abb. 95 zeigt das Modell 1912
des Doppeldeckers der Albatroswerke im Bau, rechts die unbe-
spannten Lragdecken mit den elastischen Enden der Tragrippen (Spa-
aisches Rohr im letzten Teil), links den unverkleideten bootsförmigen
Rumpf a.
Abb. 938.
Man beachte die ungleiche Klafterung des oberen und unteren
Tragdecks,
Die Bespannung der Flügel geschieht in sorgfältigster Weise,
am die Oberflächenreibung zu vermindern, oben und unten mit Baum-
wollstoff, der zum Zwecke der Wasserdichtheit und glatten Oberfläche
mit Kautschuk imprägniert ist.
In neuester Zeit ist unter dem Namen „Emaillite‘“ ein französisches
und als „‚Cellon‘ ein deutsches Produkt an Stelle des Kautschuks in den
Handel gekommen.
Zum sicheren statischen Aufbau der Tragkonstruktion lernten
wir bei Zweideckern die sorgfältige Absteifung durch Zug- oder Druck-
streben, bei Eindeckern die Aufhängung der Tragflächen mittels Drähten.
Kabeln, Seilen oder Stahlband kennen.
Die Verbindung dieser Spannungsteile mit den Holmen, Streben oder
mit dem Rumpfe geschieht durch Ösen, Klemmen, Keilvorrich-
bung oder durch Spleißung des Kabelseils; das Löten der Drahseil-
enden ist gänzlich zu vermeiden.
Die Ösenverbindung Abb. 96 ist billig, leicht herzustellen und
ım geradlinigen Verlauf genügend widerstandsfähig; an den Enden jedoch
Huppert. Flugtechnik.