Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Berechnung der Tragholme und der Tragrippen. 177 
Die Verstärkung durch die Pappelleisten wird die wirkliche Span- 
nung kleiner werden lassen. Das Nieuportsche Flügelprofil zeichnet 
sich dadurch aus, daß es ziemlich spitz und auf der unteren Seite zu- 
erst konvex und dann konkav gekrümmt ist. Der vordere, erhaben ge- 
krümmte Teil trägt, wenn das Flugzeug im Gleitfluge schräg zur Erde 
gleitet, und verhindert eine Überschreitung eines bestimmten Gleit- 
winkels, 
Bei den gebräuchlichen Profilen drückt die Luft häufig im Gleit- 
Auge auf den vorderen Teil und bewirkt so eine Abwärtsneigung des 
vorderen Teiles, so daß ein steiler Gleitflug zustande kommt. 
Es ist noch zu erwähnen, daß an verschiedenen Stellen bereits 
Konstruktionen auftauchten, die jede Anwendung des Holzes für den 
Tragflügel ausschließen: autogen geschweißte Stahlrohre vom ellipti- 
schen Querschnitte für die Holme und Tragrippen kommen zur Ver- 
wendung; Morane z, B. hat den Tragflügel ganz aus gebogenen Stahl- 
rohren hergestellt (siehe Abb. 114). Derartige Konstruktionen sind 
bei sorgfältiger Arbeit außerordentlich empfehlenswert. 
Auch kommt für die Tragrippe das T-Profil aus Aluminiumblechen 
zusammengenietet vor in Verbindung mit Stahlrohr-Holmen. Sogar 
die Bespannung mit Aluminiumblech ist teilweise in Angriff genommen 
worden (Prof. Reißner, Dr. Huth). 
Als Wertungsformel für die Tragflächenkonstruktion ist in Vor- 
schlag gebracht worden: - 
Tragkraft in kg 
Gewicht kg - Trägerhöhe cm - Preis 
soll einen Höchstwert erreichen. 
5. Das Traggerüst der Steuerflossen. 
Die zumeist mehr oder minder rechteckig gestalteten Steuerflossen 
erhalten in der Verwendung als Seitensteuer stets ebenes Profil, als 
Höhensteuer kommen beim Zweidecker gewölbte, beim Eindecker fast 
ausschließlich aus früher angeführten Gründen ebene Profile zur An- 
wendung. Man wird der Berechnung der wirksamen Luftwiderstands- 
kräfte, die von den Steuerflächen aufzunehmen sind, einen größten 
Ausschlagswinkel von etwa 20° zugrunde legen, bei welchem sich für 
sbene Flächen der größte Luftwiderstand ergibt; solche Ausschläge 
der Steuerflächen werden nur kei Flugzeugen mit kleiner Geschwindig- 
keit notwendig sein, um die nötige Steuerkroft zu erzielen, während 
bei rasch fliegenden Maschinen der zur Ausführung kommende Aus- 
schlag darunter bleibt. 
Nach der Beziehung 
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Huppert, Fluegtechnik.
	        
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