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Der Abflug (Startmethode).
3. Durch den Luftwiderstand, der in erhöhtem Maße ent-
steht, wenn im Augenblicke der Landung die Tragfläche unter größerer
Neigung eingestellt wird (bis etwa 20°). Solche Flugzeuge benötigen
zum Landen keine Kufen; sie senken beim Landen den rückwärtigen
Teil ihres Rumpfes, so daß sich die Tragflächen unter größter Neigung
einstellen; als Stützpunkt für diese Lage dient ein hinten ange-
brachter kräftiger Sporn oder ein kleines Stützrad. Curtis
verwendet Widerhaken, die, durch Federn betätigt, im Augenblicke
der Landung sich in das Erdreich eingraben und durch den großen
Betrag an Reibung auch den Betrag an Auslaufenergie
G + vx*
g:2
rasch vernichten; in unserem früheren Beispiele stellt sich für v, =
14,4 m/sec der Betrag auf
. 2
be bl a = 5100 mkg.
Dieser beträchtliche Energiebetrag muß durch rasch und sicher
auftretende Bremswirkung aufgezehrt werden, wenn die Auslaufstrecke
nicht zu groß und die Gefahr des Zusammenstoßes mit Hindernissen
am Landungsplatze beseitigt werden soll.
Die Albatroswerke haben doppelarmige Bremshebel an den
Kufen angebracht, die im Augenblicke der Landung sich mit dem
vorderen Ende in die Erde eingraben; eine ähnliche Bremsvorrichtung
ist beim Wrightflugzeug in Abschn. X zu sehen.
Die Anbringung von kräftigen Holzspornen, wie sie schon bei
Antoinette zur Anwendung kamen, in Verbindung mit einem reinen
Laufradfahrgestell, besitzt den Mangel, daß das Laufrad bei Landung
auf unebenem Boden im Auslauf verhindert sein kann und als Kufen-
gestell dann zur Wirkung kommt, wofür es jedoch nicht gebaut ist;
ein Umstürzen kann dann leicht eintreten.
Sind Kufen angeordnet in Verbindung mit Fahrgestell,
wie es sich seit Farman als vorteilhafteste Konstruktion ergeben
hat, so sind lange und am vorderen Ende weit zurückgebogene
Kufen. vorzuziehen; dient die Kufe nur zum Schutze der Schraube,
wenn das Flugzeug sich auf den Kopf zu stellen sucht, so wird häufig
nur eine Kufe verwendet, sonst 2 oder manchmal 4, von denen je zwei
sehr nahe aneinander liegen und ein Laufrad zwischen sich
aufnehmen.
Bei manchen Konstruktionen sieht man das Laufrad ein wenig
anterhalb der Kufen angeordnet, und zwar letztere außerordentlich
elastischaufgehängt, so daß der geringste Stoß die Kufe auf dem Boden
schleifen läßt. Bei anderen wiederum ist die Kufe schwingend ange-