Die Grundgesetze des Luftwiderstandes.
Es sei auch noch darauf hingewiesen, daß durch die Versuche
von Ingenieur Eiffel entgegen anderen Anschauungen das proportio-
nale Anwachsen des Luftwiderstandes mit der Fläche unzweifelhaft
festgestellt worden ist. Diesem Umstande trägt Eiffel Rechnung,
indem er die an Modellen gefundenen Widerstandsziffern bei Über-
iragung auf Flugzeuge um 10% erhöht.
In den folgenden Beispielen soll bei ebenen Flächen entsprechend
den Versuchsresultaten moderner Forscher mit © = 0,6 gerechnet
werden, so daß Cm 0,6. zZ — 0,075 gesetzt wird,
1. Wie groß ist der Luftwiderstand einer Rechtecksfläche von 30 m®, die mit
15 m/sec Geschwindigkeit senkrecht zu ihrer Ebene sich fortbewegt?
Man erhält aus
W = eL Fr? = 0,075 +30 + 152 © 507 kg.
2. Eine Fläche habe die spezifische
G
Belastung p = = 10kg/m?, d.i. eine
auf die Flächeneinheit 1 m? entfallende
Belastung von 10 kg und bewege sich in
der Luft vertikal nach abwärts; wie groß
müßte ihre Geschwindigkeit sein, damit
das Sinken gleichförmig vor sich gehe?
Für das dynamische Gleichgewicht
müßtenach Abhb.3 die Beziehung bestehen:
W = G == E NY IN v.*
g
wenn V, die Sinkgeschwindigkeit der gleichförmigen Bewegung bedeutet.
Daraus ergibt sich
Abb. 3.
7. = Vor m 11,7 m/sec.
er
g
Der senkrechte Fall wird nur so lange vorhanden sein, so lange der Schwerpunkt
S in der Lotrechten durch den Angriffspunkt D des Luftwiderstandes liegen wird.
Nach dem Gesetze des freien Falles, der für die Bewegung im luftleeren Raume gilt,
würde die Bewegung der Platte gleichförmig beschleunigt vor sich gehen, so daß
obige Geschwindigkeit nach der Zeit erreicht werden würde, die sich ergibt aus
WOTraUs
V 11,7
$ = = = 981 1.2 sec.
v= 00h
Im Ilufterfüllten Raume wirkt dem Gewichte der Luftwiderstand entgegen,
der allerdings im ersten Augenblicke nur einen sehr geringen Wert wegen der an-
fänglich vorhandenen geringen Geschwindigkeit haben wird; in dem Maße, wie
letztere während des Falles wächst. nimmt auch der Luftwiderstand zu, die be-