Konstruktives über Fahrgestelle.
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So hat Hauptmann Ferber mit seinem Drachenflieger Nr. 5
von 30 m* Tragfläche und 135 kg Gewicht eine Gleitüdugbahn von
Y = 13%, also
x = 6930’
gefunden, woraus sich
Sf dot =
VF tg? x = 0,013
ınd unter der besonderen Annahme von
=
C
f = 0.40 m?
ergeben würde.
D. Konstruktives über Fahrgestelle.
1. Landflugzeuge.
Die Konstruktion von Voisin und Bleriot waren für die Durch-
bildung des modernen Fahrgestells vorbildlich. In Abb. 123 ist das von
Bleriot konstruierte Fahrgestell zu sehen. Auf der durchgehenden
Achse a sitzen die beiden Fahrradräder L, deren Gabel g an starken
Gummistangen sch aufgehängt ist; der Aufhängepunkt befindet sich
an den Stahlrohren r, die durch hölzerne Querschienen s und kräftige
Spanndrähte d eine in sich steife Viereckskonstruktion bilden. Durch
Gummibänder b, die an der Gabel angreifen, ist für weitere Abfederung
des Landungsstoßes Sorge getragen. Die mittleren vertikalen Holz-
streben h dienen zur Befestigung des Motorrahmens m, der selbst in
einer Schutzhaube e untergebracht ist. Beim Durchfedern des Rahmens
schiebt sich der Führungsring f der langen Radgabel 1 hoch und spannt
die Gummistoßfänger sch.
Als Nachteil dieser sehr verbreiteten Konstruktion sind die häufigen
Radgabelbrüche und der große Stirnwiderstand anzuführen. Im Pariser
Salon 1911 hatte der Verfasser Gelegenheit, einen Renneindecker von
Bleriot zu sehen, dessen Fahrgestell nach der Skizze in Abb. 124 durch-
zeführt war. Die Abfederung des Anlaufgestells geschieht durch je 2
Blattfedern f für jedes Laufrad, die unterhalb der Fahrgestellstrecken s
angeordnet sind; die Räder sitzen auf einer durchgehenden Achse a;
zur Verringerung des Luftwiderstandes ist vor die Stahlschuhe der
Streben ein Holzkörper H in Stromliniengestalt vorgebaut, der in einem
Aluminiumschuh steckt. Diese Anordnung des Fahrgestells muß als
wenig glückliche Lösung bezeichnet werden.
Sehr widerstandsfähig und unter möglichster Vermeidung von
Spanndrähten ist das Fahrgestell des Albatros-Zweideckers Militär-