Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Konstruktives über Fahrgestelle. 
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2. Anordnung des Anlaufgestells bei Wasserflugzeugen. 
Die bewährte Konstruktion unseres Wasserflugzeugs verdankt ihre 
Entstehung aer Vereipigung eines Drachenflugzeugs mit einem richtig 
gestalteten Stützkörper, dessen hydrostatischer Auftrieb so groß sein 
muß, daß das Gewicht des ruhenden Flugzeugs und die durch Sturz- 
wellen und Winddruck hervorgerufene Zusatzbelastung im Gileich- 
gewicht gehalten wird. 
Von Kreß über Langley, Archdeacon,.  Voisin und Bleriot 
bis zur heutigen Gestaltung des Wasserflugzeugs ist eine lange Ent- 
wicklungsreihe, in der man das Streben nach Steigerung der Anlaufs- 
geschwindigkeit deutlich erkennt. Man sucht dies durch Vermeidung 
der Wellenbildung beim Auffluge zu erreichen; letztere bedingt einen 
sehr großen Widerstand, der mit einer größeren als der 2. Potenz der 
Geschwindigkeit anwächst. Daraus ergibt sich die unnütze Vergeudung 
an motorischer Antriebskraft bei starker Wellenbildung. Die An- 
wendung von besonders gestalteten Schwimmkörpern führte zu brauch- 
baren Formen des Wasserflugzeugs. 
Die Schwimmkörper werden gebaut: 
1. Als Gleitboot mit von vorne nach hinten stetig durchgehender 
Oberfläche; es kommt in Gestalt von 2 langen Schwimmern, die im 
Bau den indinischen Wasserfahrzeugen, den „Catamarans‘‘ ähneln, bei 
den Flugmaschinen von Farman, Wright, Albatros usw. zur An- 
wendung. 
Die langen Schwimmkörper haben den Nachteil, daß sie sich sehr 
schwer in die für den Abflug nötige Schräglage stellen, indem sie sich 
parallel aus dem Wasser herauszuheben suchen. Die Tragdecken werden 
laher nur schwer unter dem richtigen Einfallswinkel einzustellen sein, 
so daß sich der Aufflug wegen der beschränkten Auffluggeschwindigkeit 
dei den hohen KEinheitsbelastungen schwierig gestaltet. 
2. Als Stufengleitboot, dessen Gleitfläche am Rumpfboden ab- 
gestumpft ist und haifischähnliche Gestaltung der Oberfläche zeigt. 
Diese Konstruktion von Donnet und Lev&que (Abb. 133c) hat zu 
großen Erfolgen geführt. Der Aufstieg vom Wasser geschieht hier 
sehr leicht, indem durch einfache Betätigung des am hinteren Ende 
befindlichen Höhensteuers bereits beim Gleiten auf der Wasserfläche 
bis 30° beliekige Schräglagen erzielt werden. Das Gleitboot wird hier 
als zentraler Hauptschwimmer, den Rumpf des Flugzeugs bildend, 
verwendet; ähnliche Schwimmer kommen auch in Verbindung . mit 
ainer besonderen über dem Wasser liegenden Rumpfkonstruktion vor. 
3. Als Hohlkörper S in der Form von Fabre in Abb. 129. Sie 
besitzen eine unter einem gewissen Einfallswinkel eingestellte zumeist 
bene Unterfläche. deren auftrieberzeugende Wirkung einer Drachen-
	        
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