Full text: Leitfaden der Flugtechnik

239 Theorie und Praxis der Luftschraube. 
in Abb. 144b ist der Grundriß des Flügels gezeichnet. In den Ent- 
fernungen x und x + A x von der Wellenachse wird der Flügel durch zwei 
um 0 konzentrisch liegende unendlich nahe benachbarte Zylinder ge- 
schnitten und die Schnittfläche, ein Schraubenflächenelement B- A x von 
der Tiefe A x, das um den Winkel y gegen seine Rotationsebene (in der 
Zeichenebene liegend gedacht) geneigt ist, ist in Abb. 145a in seiner 
wahren Größe und Lage besonders herausgezeichnet. Die nachstehende 
Betrachtung gilt bei Berücksichtigung der maßgebenden Luftwiderstands- 
koeffizienten CC, und Zw sowohl für ebene als auch für gewölbte Flächen- 
3lemente. 
Das der Untersuchung unterworfene Flügelelement steht im nor- 
malen Fluge unter der Einwirkung zweier Geschwindigkeiten : 
1. der Umfangsgeschwindigkeit u, in Richtung O A, die für 
jedes Element verschieden ist und in der Entfernung x von 0 den Wert 
hat 
mxen 
Ur — 30 =— X'@®, 
wenn @ die Winkelgeschwindigkeit bedeutet; 
2. der Vorwärtsgeschwindigkeit v, die als Marschgeschwindig- 
keit der geradlinigen Bewegung allen Flügelelementen im gleichen 
Betrage eigen ist; Richtung und Größe der Marschgeschwindigkeit 
ist durch A C dargestellt. 
Diese beiden Ge.chwindigkeiten setzen sich zu einer resultierenden 
Geschwindigkeit 0C = v, zusammen, mit der das Flügelelement 
den ruhend gedachten Luftfäden relativ entgegentritt; 
Vr = Yux? + v*. 
Der Einfallswinkel der auftreffenden Luftfäden hat für jedes 
Element den veränderlichen Wert 
«= Y-—ß. 
Hier bestimmt y die Lage des Flächenelementes gegen die Ro- 
;ationsebene 
tag y — AH 
2nx) 
während ß die Richtung der relativen Luftgeschwindigkeit gegen die 
Rotationsebene festlegt. 
Die äußeren Elemente rotieren mit großer Geschwindigkeit und 
haben einen kleinen Steigungswinkel, daher auch einen kleineren 
Einfall winkel; diese Verhältnisse werden durch die Schraubenfläche 
selbst bedingt. Die weniger wirksamen, in Nabennähe befindlichen 
Elemente müssen wegen der geringeren Geschwindigkeit einen größeren 
Anstellwinkel bekommen, was durch einen größeren Steigungswinkel 
arreicht wird.
	        
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