Das Kräftespiel an ebenen Flächen.
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wirksamen Kräfte, das Eigengewicht G und der Luftwiderstand W,,
für gleichförmigen Schrägfall im Gleichgewichte sein müssen, so hat man
G=Wa=C LFvtsina = CL Fvi-—
7 T FO
(1
Wäre die Fläche ohne Horizontalgeschwindigkeit, dann muß nach
Beispiel 2, Seite 6
Y
G = Fo v4?
sein, wenn v, jetzt die Sinkgeschwindigkeit für senkrechten Fall be-
Jeutet.
Durch Gleichsetzung des Gewichtes in den Beziehungen (1) und (2)
wird
A v4 x 2
Va” . Vv? + va? == Ve; nz — 1 + (7) s
Ve Vs
and weil die rechte Seite stets > 1 ist. so muß auch
v. > vv.
sein, was zu beweisen war.
Es wird v,’ umso kleiner als v,, je größer v, ist, je rascher die
Fläche fliegt; das wird unter sonst gleichen Umständen bei kleinerem
Horizontalflugwiderstand der Fall sein. Diese wichtige Tatsache
ist für die Verwendung der Flugmaschine als Gleitflieger
bei abgestelltem Motor von größter Bedeutung.
Man versteht unter ‚„„Gleitflugzeug‘‘ die Verbindung einer oder
mehrerer Tragflächen mit einem festen Gestell. Der auf die Tragflächen
sich stützende Lenker nimmt gegen den Wind Anlauf und wird bei
Erlangung einer bestimmten Geschwindigkeit durch die unterhalb
der Tragfläche wirksame.Luft so viel Luftwiderstand hervorgerufen, daß
die Hebekomponente des letzteren Eigengewicht des Apparates samt
Nutzlast vom Boden erheben kann. Der Führer ist imstande, eine
mehr oder weniger lange Luftstrecke zu durchfliegen. um dann in
abwärts geneigter Bahn zu landen.
Eine Motorflugmaschine wird sich bei abgestelltem oder stark ge-
drosseltem Motor unter denselben aerodynamischen Verhältnissen be-
finden, wie das Gleitflugzeug, so daß der Lenker in der Lage ist, bei
stillgelegtem Motor aus größerer Höhe im Gleitfluge den Erdboden
zu erreichen.