Full text: Leitfaden der Flugtechnik

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Motoren. 
In jedem Zylinder wird natürlich bei zwei Umdrehungen der Kurbel 
nur einmal gezündet. Die Pleuelstangen der Zylinder I, II, III, IV, 
sowie 1, 2, 3, 4 greifen je an einem Kurbelzapfen an (Farcot, An- 
zani u. a.). Die sternförmige Anordnung der Zylinder für feststehende 
Motoren mit horizontaler Welle in einer Ebene gestaltet die Ölung 
schwierig; Farcot hat aus diesem Grunde die Zylinder in einer horizon- 
salen Ebene sternförmig angeordnet und die Drehung durch ein Kegel- 
radpaar auf die horizontale Schraubenachse übersetzt. Esnault 
Pelterie entwickelte aus der sternförmigen Anordnung die vorteil- 
haftere fächerförmige Verteilung der Zylinder. 
Sternförmig angeordnete umlaufende Zylinder (Gnömemotor, 
Abb. 166) verbinden mit dem Vorteil guter Luftkühlung den Nachteil 
schwieriger Brennstoffzufuhr; sämtliche Zylinder arbeiten auf eine 
Kurbel. Die freien Massenkräfte fallen gänzlich weg, die Motoren 
arbeiten erschütterunssfrei. 
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Ahb. 166. 
Abh 167 
Abb. 167. Auch bei feststehenden Motoren ist die fächerartige 
und sternförmige Anordnung der Zylinder mit nur einer Kurbel ge- 
bräuchlich. Hier sind zumeist drei Zylinder mit je 120° Neigung der 
Zylinderachsen oder fünf Zylinder mit je 72° Neigung der Zylinderachsen 
angeordnet. Die freien Massenkräfte lassen sich hier durch Gegen- 
zewichte unschädlich machen. 
Die Zündfolge beim Dreizylinder-Sternmotor lautet: 1, 3, 2, 1, 
beim Fünfzylinder-Sternmotor hingegen muß sie sein: 1, 3, 5, 2, 4, 1. 
Bei einem sternförmigen Motor muß während zwei Umdrehungen 
der Zylinderkreis bezüglich der Zündfolge durchlaufen sein; die Arbeits- 
spiele ergeben sich bei gleichbleibenden Intervallen zwischen je zwei 
Zündungen in verschiedenen Zylindern bei oben aufgestelltem Schema; 
die Zahl der Zylinder muß, um die Zündung in gleichen Zeitabständen 
zu ermöglichen, ungerade sein, sobald nur ein Kurbelzapfen vor- 
handen ist. Die fächerförmige Anordnung der Zylinder in zwei Reihen
	        
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