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Motoren.
sieben Zylinder durch einen besonderen Nocken gesteuert, so daß
sich die 7 Nockenscheiben konzentrisch zur Drehachse mit der halben
Umdrehungszahl der Zylinder drehen. Unmittelbar neben der Kurbel-
wange sitzt auf den kleinen Arm ein Zahnrad aufgekeilt, es treibt
zwei Räder, die durch zwei kleine Planetenräder ein mit den Nocken
gekuppeltes und lose auf der Welle sitzendes Rad so antreiben, daß
es sich halb so schnell wie die im Viertakt arbeitenden Zylinder um-
dreht. Jeder Nocken ist von einem Ring umgeben, der an einem Ende
mit der Ventilzugstange verbunden ist. Gegen die Gleitfläche des Ringes
drückt der Nocken und zieht die Zugstange samt Ventilhebel einwärts.
Beim Clerget-Motor besteht das Steuergetriebe aus einer Hypo-
zykloidenverzahnung mit einem Außenrad, das eine Innenverzahnung
und 14 Zähne trägt und mit dem umlaufenden Kurbelgehäuse ver-
bunden ist, sowie aus einem inneren mit Außenverzahnung versehenen,
auf dem feststehenden Exzenter der Kurbelwelle sitzenden Rad, das
L2 Zähne trägt. Auf zwei Umdrehungen des Kurbelgehäuses kommen
demnach = ze Umdrehungen des Innenrades; da dieses 3 über
seinen Umfang verteilte Nocken trägt, so geben diese bei 7 in das
Gehäuse hineinragenden Vontilstößel = 3 = 7 Ventilhübe entsprechend
den 7 im Viertakt arbeitenden Zylindern.
Bei der Steuerung von Dhenan bilden die am Ende abgerundeten
Ventilstößel selbst den Zahnkranz und greifen in die abgerundeten
Nuten des exzentrisch auf der Welle sitzenden Steuerrades.
7. Der Vergaser.
Dieser bezweckt die Erzeugung des Benzingas-Luftgemisches, in-
dem die vom Kolben angesaugte Luft über. die in den Mischraum hin-
einragende Benzindüse des Vergasers streicht, den Brennstoff infolge
des Unterdruckes während der Saugperiode mitreißt, zerstäubt und
vergast. Durch die Zerstäubung mittels einer Spritzdüse wird eine
innige Mischung mit der zum Verbrennen notwendigen Luft erreicht.
Alle Systeme der Vergaser arbeiten nach zwei Methoden:
1. entweder mit Zusatzluft oder
2. mit einer Ausgleichsdüse, die konstante Mengen Benzin abgibt.
Letztere Gattung von Vergasern, die eine versenkte Düse enthalten,
scheint für Flugmotoren wichtig zu sein, weil sie einigermaßen auto-
matisches Arbeiten ermöglicht, unabhängig von der Dichte der Luft.
Es ist vorteilhaft, den Vergaser nahe an das Kurbelgehäuse zu
bringen, weil die Gasleitung dann kurz ausfällt und die den Lagern
aınd der Schmierung schädliche und überflüssige Wärme entzogen und