Die Zündung.
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L. Die Zündung.
Man verwendet Batterie- und Magnetzündung.
Bei beiden wird der bei rascher Stromunterbrechung auftretende
Öffnungsfunke des durch Selbstinduktion entstehenden Extrastromes
zur Zündung des Gasgemisches benutzt.
Bei der Batteriezündung wird der von. Akkumulatoren abgegebene
Strom, bei der Magnetzündung der im I-förmigen Anker induzierte
Strom (bei jeder Kurbeldrehung zweimal) unterbrochen, der kräftige
Funke zur Zündkerze, die durch die Mitte des Zylinderbodens oder seit-
lich. in das Innere des Verbrennungsraumes hineinragt und von da
zum Gasgemisch geleitet.
Die Magnettzündung ist eine Hochspannungs - Lichtbogen-
zündung, bei der ein vom Anker gesteuerter Nocken den Kontakt-
hebel oder eine Kontaktfeder in dem Augenblicke abhebt, in dem der
Anker das Polgehäuse verläßt. Der zwischen kräftitgen Stahlmagneten
rotierende Doppel-T-Anker besitzt eine Transformatorwicklung, deren
Primärstrom unterbrochen wird, wodurch in der Sekundärwicklung
ein hochvoltiger Strom erzeugt wird, der zum Schleifringe geführt
dort vom Kontakt abgenommen und zum Verteilerhebel geleitet,
durch dessen Drehung der Strom mittels der Verteilerplatte den Kerzen
der verschiedenen Zylinder zugeführt wird.
Um den Arbeitshub unter vollem Gasdruck zu beginnen, wird
Vorzündung eingeleitet, d. h. das Gemisch zum Verbrennen gebracht,
bevor der Verdichtungshub zu Ende geht. Der Zündzeitpunkt ist bei
veränderlicher Tourenzahl verschieden; die Regulierung der Geschwin-
digkeit des Motors kann durch Verstellung des Zündmomentes in
weiten Grenzen von 200—1200 Umdrehungen in der Minute vorge-
nommen werden, indem man eine mehr oder minder frühere Vorzündung
von 10—40° einleitet; hochkomprimierte Gemische bedürfen einer
geringeren Vorzündung. Die Zündverstellung geschieht vom Führer-
sitz aus mittels Drahtzügen, die auf Hebel wirken, so daß der Primär-
strom früher oder später unterbrochen wird. Die in der Luftschiffahrt
verwendeten Zündvorrichtungen, unter denen die Bosch-, U.H.-
und Eisemannzündungen besondere Erwähnung verdienen, sind fast
ausnahmslos Hochspannungszündungen; sie arbeiten, wie oben ausge-
führt wurde, nach dem Prinzip der Wechselstrommaschine, so daß bei
jeder Umdrehung des Ankers zweimal ein Höchstwert an Spannung ent-
steht. Sie vermeidet das Abreißgestänge der Abreißzündung, deren elek-
irische Energie bei der wesentlich geringeren Umdrehungszahl be-
deutend geringer ist. Für jeden Zylinder werden häufig getrennte
Zündspulen mit je zwei Zündkerzen im Kompressionsraum angewendet,