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Motoren.
Es ist dies der einzige bekannt gewordene Vertreter des Zwei-
taktsystems mit umlaufenden Zylindern. Die 3 Zylinder c,, C,, Cz
sind. in Y-Anordnung, mit ihren Achsen unter 120° geneigt, gebaut.
Jeder Zylinder besitzt einen Stufenkolben k,, k,, k,, dem die Aufgabe
zufällt, für den in der Drehrichtung folgenden Zylinder das Gemisch
aus den Leitungen 8,, 8, S; anzusaugen, nach den Röhren T,, 5, Ts
strömen zu lassen und es zündfertig nach dem Verbrennungsraum
Jes weiteren folgenden Zylinders zu drückeu. Durch die auf der Ver-
yaserseite hahnartig ausgebildete hohle, unbewegliche Kurbelwelle w
wird der Gaseintritt nach den Saugleitungen gesteuert, und beim KEin-
tritt in den Zylinder wird das Gemisch durch die Nase a nach dem
Zylinderboden geleitet, wo es durch die bei i befindliche Zündkerze
entzündet wird.
Der Gasaustritt wird durch den Kolben gesteuert, indem die
Öffnungen t in der Zylinderwand freigegeben werden.
Das Zahnrad z dient zum Antrieb des Magnetapparates.
Der Motor wird neuerdings als Sechszylinder gebaut mit 100 mm
Durchmesser, 130 mm Hub und leistet 50 PS: sein Gewicht beträgt
etwa 90 kg.
Der 90-PS-Sechs- -Zylindermotor der Österr. Daimler-
Werke - Wien-Neustadt ist in Abb. 207a und b in neuester Gestaltung
vertreten.
Er gehört zu den erfolgreichsten Flugmotoren der Gegenwart.
Die fünfmal in Gleitlagern gestützte Kurbelwelle des Sechszylinder-
motors ist gegen die Zylinderachse verschoben (desachsiert). Die
Zylinder sind mit Kühlmänteln aus Kupferblech versehen; die im
Zylinderkopfe in seitlichen Auskragungen rechtsliegenden Kinlaß-
und linksliegenden Austrittsventile sind hängend in den Zylinder-
köpfen angeordnet und werden mittels je eines Kipphebels und Druck-
stange bewegt. Der Kolbenvergaser mit Spritzdüse ist mit Wasser-
wärmung versehen. Von der Steuerwelle aus werden durch eine Quer-
welle die Nebenapparate angetrieben.
Ferner ist bei diesem 120 PS starken Motor die Anordnung ge-
troffen, daß der eine Zündapparat mit doppeltem Verteiler ausgerückt
ist und mit Batterie vereinigt als Doppelzündung zum Anlassen des
Motors verwendet wird.
Abb. 208a zeigt den 70-PS-Vierzylindermotor der Daimler-Werke
in Untertürkheim von der Vergaserseite aus gesehen, Abb. 208b von
der Gaseintrittsseite her. Die Steuerwelle, die neuerdings über die
Zylinder gelegt wird, befindet sich hier seitlich und betätigt durch
Einzelnocken die Ventile mittels Kipphebels. Für den Einbau in
das Flugzeug ist das spitz zulaufende Ende des Kurbelgehäuses an
dem Kurbelwellenende. das die Schraube bei b aufzunehmen hat. von