Einige bemerkenswerte Motorkonstruktionen. 333
Der Zwölfzylindermotor von Renault in Abb. 213 hat V-An-
ordnung und besitzt für die Luftkühlung einen auf der Kurbelwelle
sitzenden großen Ventilator V,.. Die Ventile liegen, ähnlich wie beim
Antoinettemotor, seitlich übereinander; das Einlaßventil wird durch
Stoßstange s, Kipphebel h und Nocken gesteuert, während das unten
tiefer liegende Auspuffventil ohne Hebel unmittelbar durch die Stoß-
stange vom Nocken bewegt wird. Die Nocken sitzen auf einer über
Ö
m
Ahb. 2138.
der Kurbelwelle liegenden, durch das Getriebe G ins Langsame über-
setzten Steuerwelle, die am Ende bei b die Schraube trägt, so daß
der Motor selbst eine große Umdrehungszahl ausführen kann, bis 1800
in der Minute. Im unteren Teil des Kurbelgehäuses ist die Ölpumpe
untergebracht, die das Öl zuerst durch ein Filter nach dem Verteiler-
rohr und von da aus nach den Kurbellagern drückt. Von da aus wird
es nach Pleuelstangen und Zylindern geleitet. Zur Befestigung des
Motors im Flugzeug dienen zwei durch das Gehäuse tretende und darin
verschraubte Stahlrohre.
Es erübrigt sich wohl, zu diesen Abbildungen noch weiteres hinzu-
zufügen, da die Tabelle auf S. 334 u. 335 die Hauptmerkmale einer jeden
hier vorgeführten Konstruktion enthält.
Die in der Tabelle angeführten Gewichte sind mit großer Vorsicht
zu nehmen; häufig beziehen sich die von den Firmen angegebenen
Katalogwerte nicht auf den betriebsfertigen Zustand, wie es allgemein
üblich sein sollte; insbesondere ist aus den Angaben nicht immer deut-
lich zu ersehen. ob das Kühlergewicht eingeschlossen ist oder nicht.