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Die Grundgesetze des Luftwiderstandes.
hervorruft, wie Lagrange und Euler durch ihre hydrodynamische
Theorie nachgewiesen haben. Jeder Körper ist in solcher idealen Luft ein
Stromlinienkörper, d. h. es bedarf zur Erhaltung seines Strömungs-
zustandes keinerlei Aufwand an Energie, indem die dem Körper
einmal mitgeteilte Energie dauernd erhalten bleibt; die Strömung ist
dann eine stationäre, die Stromlinien nehmen hinter dem Hindernis
denselben ungestörten Verlauf wie vor dem Körper, die Strömung nimmt
weder Energien in sich auf, noch wird schließlich eine solche auf den
Körper übertragen.
Körper mit stetigem Übergange in der. Oberflächenbegrenzung,
ähnlich der Fischform, geben auch in wirklichen mit innerer Reibung
Abb. 12a.
Abb. 13b.
behafteten Flüssigkeiten Stromliniengestalt ab, d. h. sie benötigen
einen Mindestaufwand an Arbeit zur Erhaltung der sie um-
gebenden Strömung, denn sie besitzen geringsten Formwider-
stand. Das Verhältnis ihrer Länge zum größten Durch-
messer muß, abhängig von der Zähigkeit der Flüssigkeit, ein bestimmtes
sein; für Luft muß wegen der größeren kinematischen Reibungsziffer
dieses Verhältnis kleiner sein als beim Wasser, was auch die Natur im
gedrungeneren Bau der Vögel und in der an die Bewegung im Wasser
gebundenen schlankeren Fischform zeigt.
In Abb. 13a ist ein Strömungsbild um einen Körper aufgenommen,
der keine Stromliniengestalt besitzt: die hinter dem größten Quer-