Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Einiges aus der Aerodynamik. 
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schnitt auftretenden langgezogenen Wirbel mit den Ablösungsstellen 
an den scharfen Übergängen der Oberflächenbegrenzung sind deutlich 
wahrnehmbar, zum Unterschiede von Strömungsbild Abb. 13b, das 
zum Ausdrucke bringt, wie die Stromlinien hinten zur Vereinigung 
zommen., so daß nur geringe Unruhe im Kiel zu beobachten ist. 
2. Die historische Entwicklung der Forschung. 
In aller Kürze sollen nachstehend die von den verschiedensten 
Forschern im Laufe der Entwicklungsgeschichte der Aerodynamik an- 
gewandten Methoden gekennzeichnet werden. 
Newton macht bei seinen theoretischen Untersuchungen von dem 
hypothetischen Mittel Gebrauch, welches die Luft durch eine unendlich 
große Zahl unendlich kleiner, voneinander unabhängig im Raume 
gleichmäßig verteilter materiellen Teilchen ersetzt, die wie Geschosse 
gegen den plattenförmigen Körper auftreffen und nach.dem Gesetze vom 
unelastischen Stoß ihre Geschwindigkeit einbüßen und damit ihre kine- 
sische Energie verlieren; die Tatsache, daß die Luft nach rückwärts ge- 
langen muß, beschäftigt ihn nicht weiter, für ihn ist nur das Verhalten 
der Luft vor der Platte von Inter- 
esse; die auf Grund seiner Anschau- 
ang gewonnenen Gesetze beruhen 
auf der Annahme einer Unstetigkeit 
des Luftmediums, Abb. 14 zeigt die 
geradlinig und im gleichen Ab- 
stande verlaufend gedachten Strom- 
inien nach der Newtonschen 
Anschauung. 
In neuerer Zeit brach sich immer 
mehr die Erkenntnis Bahn, daß 
nur der Versuch imstande ist, Klarheit in dieses Dunkel der hier herr- 
schenden Gesetze zu bringen; Dines und Langley finden wir mit Rund- 
laufapparaten beschäftigt, an deren weit ausladendem horizontalen 
Arme die Versuchsfläche angebracht ist, die durch fallende Gewichte oder 
auf motorischem Wege in kreisende Bewegung versetzt werden. Die her- 
vorgerufenen Widerstände werden durch Meßapparate bestimmt. Lilien- 
shal, dessen Verdienste um die Entwicklung der jungen Wissenschaft 
außerordentliche sind, bediente sich gleichfalls des mit fallenden Gewich- 
ten betriebenen Rundlaufes, und damit erklären sich auch die seinen un- 
ermüdlich und sorgfältig ausgeführten Versuchen anhaftenden Mängel, 
deren Ursache in den das wirkliche Ergebnis trübenden Begleiterschei- 
aungen des Rundlaufes zu suchen sind. Als Fehlerquelle sind u. a. 
anzusehen: der ‚‚,‚Mitwind‘‘, die längs des Armes nicht konstante Luft-
	        
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