Full text: Leitfaden der Flugtechnik

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Die Grundgesetze des Luftwiderstandes. 
W, mit den durch Versuche um etwa 10—20 %, kleiner ermittelten 
Werten gefunden. Der Grund dafür, daß der theoretisch bestimmte 
Auftrieb sich größer ergibt, ist darin zu suchen, daß die Theorie die Wirbel 
in der Nähe der Fläche unberücksichtigt läßt, während ihr wirkliches 
Vorkommen W, schwächen muß. 
Die Hebewirkung an solchen gewölbten Flächen kann mittels des 
Kuttaschen Strömungsbildes wie folgt erklärt werden. 
Auf der oberen Plattenseite, dem Rücken, besitzen die ankommen- 
den Luftfäden eine Relativgeschwindigkeit, die sich zu der Geschwindig- 
keit der kreisenden Stromfäden wegen der gleichen Richtung addiert; 
dort (Abb. 15) sind große Geschwindigkeiten vorhanden, also ein großer 
Betrag von kinetischer oder Bewegungsenergie in der abströmenden 
Luftmasse aufgespeichert, so daß infolge der Unveränderlichkeit des 
Gesamternergiebetrages die potentielle Energie, die Druckwirkung, hier 
geringer wird; es entsteht am Rücken der Tragfläche ein Unterdruck 
oder eine Saug wirkung (—). An der Innenseite hingegen haben ge- 
zebene und die durch Unterteilung des Luftraumes auftretende kreisende 
Strömung entgegengesetzt gerichtete Geschwindigkeiten ; die resultierende 
Geschwindigkeit wird gleich der Differenz beider werden, die Drücke 
werden wegen der abnehmenden Bewegungsenergie größer, es entsteht 
ein Überdruck (+). Das Resultat ist ein Gesamtüberdruck nach oben 
senkrecht zur Bewegungsrichtung, der nach dem Gesetze der Arbeit auch 
keinerlei Arbeitsaufwand bedarf, da die Kraft in jedem Augenblicke 
senkrecht zur Verschiebung steht. 
Die um die Platte verlaufenden rotierenden Strömungen bilden in 
ihrer Gesamtheit einen Wirbel, dessen Achse längs der Breite 1 der Platte 
verläuft, und. dessen Erstreckung in seiner bogenförmigen Verlängerung 
bis zur Erdoberfläche gedacht werden kann. Das Schweben der Platte 
ändet dann seine Erklärung in dem Getragenwerden ihres Gewichtes 
von dem Wirbel, zu dessen Neuentstehung in wirklicher Flüssigkeit 
fortwährend ein Arbeitsaufwand erforderlich wird. 
3. Die Messung des Strömungsdruckes. 
In jeder strömenden Flüssigkeit hat man zewierlei Druckgrößen 
zu unterscheiden. Man spricht vom statischen Druck, wenn man 
jene Pressung meint, mit der zwei unmittelbar in der Grenzschicht 
nebeneinander liegende Flüssigkeitsteilchen zusammengedrückt werden. 
Davon zu unterscheiden ist der dynamische Druck, dessen Wesen 
sich aus der Anwendung des Energiesatzes ergibt, der die Unveränder- 
lichkeit der Gesamtenergie ausspricht, die in einer Volumseinheit eines 
Gases, das sich im stationären, reibungslosen Strömungszustande längs 
einer Stromlinie befindet. vorhanden ist. Tritt in dem Beharrungs-
	        
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