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Geschichtlicher Rückblick.
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abzureißen, das die Schule der Gegenwart mit der bisherigen Ent-
wicklung der deutschen Bildung verband, der Bildung, die zur größeren
Hälfte im Klassizismus wurzelte. So wurde denn das Bedürfnis nach
einer Neuordnung des höheren Schulwesens allgemein empfunden, aber
'n welcher Richtung dieselbe sich bewegen, wie der Ausgleich zwischen
Altem und Neuem angebahnt werden sollte, darüber traten alsbald die
gegensätzlichsten Meinungen in lautem, oft erbittertem Streite hervor,
einem Streit, der mit der Feder wie auf der Rednerbühne, von Fach-
mnännern und Laien geführt wurde. Aus dem allgemeinen Gewirr, in
welchem vielfach die subjektivsten und willkürlichsten Stimmen durch-
ainander tönten, traten zwei oder besser gesagt drei Richtungen klar
ınd herrschend hervor. Die eine ging von der gegebenen Scheidung
in klassische und realistische Bildung aus und verlangte, daß jede der
seiden Schularten ihren Charakter so ausgeprägt wie möglich wahren,
daß vor allem das Gymnasium sich nicht zu weiteren Konzessionen
1ach der modernen Seite hin drängen lassen sollte. War man aber
ierüber einig, so erhob sich nun wieder um so erbitterter der Streit
ım die Frage der äußeren Gleichberechtigung. Hier schieden sich
lie Anhänger der gymnasialen Bildung, die nach wie vor den Zutritt
zu allen höheren Berufsarten mit Ausnahme der technischen ausschließ-
lich den Gymnasialabiturienten gewahrt wissen wollten, von den Real-
schulmännern, welche die Gleichwertigkeit beider Bildungsarten be-
haupteten und hierauf gestützt auch die Gleichberechtigung für beide
Schulen verlangten. Beiden streitenden Parteien gegenüber erhob
sich nun eine dritte: diese wollte in entschiedenerem Gegensatz zu
Jem Bestehenden die Doppelheit der Bildungswege überhaupt be-
zeitigen und an ihre Stelle eine Einheitsschule setzen, welche die
wichtigsten Bestandteile beider Wissenskreise in ihren Lehrplan auf-
aehmen und die einzig staatlich berechtigte Unterrichtsanstalt werden
sollte. Wie der neue Lehrplan im einzelnen eingerichtet sein sollte,
Jarüber gingen die Meinungen begreiflicherweise weit auseinander;
nur soviel trat deutlich hervor, daß die „Unitarier des Schulwesens‘‘,
wie Paulsen sie nennt, auf keinen wesentlicheren Bestandteil der bis-
herigen Schulbildung verzichten wollten, vielmehr einen möglichst
ımfassenden Kreis von Lehrstoffen und Fächern zum Gemeingut
aller höheren Schulen zu erheben gedachten. Sie wiesen darauf hin,
daß die klassische und die realistische Bildung nicht sowohl entgegen-
gesetzt seien, als sich einander ergänzten, und daß beide gerade hier-
durch am besten dem gemeinsamen Ziele zuführen könnten: die
Schüler zu klassisch gebildeten und doch nationalgesinnten und