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Geschichtlicher Rückblick.
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Lehrplan für die drei unteren Klassen wurde für die beiden Arten
der Gymnasien annähernd gleich gestaltet, womit dem Gedanken des
gemeinsamen Unterbaus eine wenn auch nur unvollkommene Konzession
gemacht wurde. Trotz der Erweiterung nun aber, welche die Auf-
yabe des Gymnasiums nach der realistischen, die des Realgymnasiums
1ach der humanistischen Seite erfuhr, sollten die früheren Ziele in
keiner Weise eingeschränkt werden. Insbesondere sollte der Lehr-
betrieb der klassischen Sprachen auf dem Gymnasium in dem streng
humanistischen Geiste weitergeführt werden, der die formale Bildung
wesentlich auf die Sprachkenntnisse gründete. Nach wie vor wurde
eine Beherrschung des Lateinischen gefordert, die nicht nur zu Über-
setzungen, sondern zu eigenen Kompositionen befähigte. —
Der Erfolg nun, den diese Neuordnung für das höhere Schulwesen,
besonders für das Gymnasium gehabt hat, war zweifellos ein ungünstiger.
Die Überbürdung der Schüler mit Arbeiten und Aufgaben verschiedener
Art hatte schon früher nicht selten Grund zu Klagen seitens der
Eltern und Ärzte gegeben; jetzt wuchs der Übelstand so, daß er bald
allgemein anerkannt wurde, und alsbald schlossen sich daran die
Klagen der Lehrer über zurückgehende und mangelhafte Leistungen,
die von allen Seiten ertönten. Was die Jugend überlastete und nervös
machte, was eine ruhige und gedeihliche Entwicklung störte, war
weniger das absolute Maß der Arbeit, das den Schülern zugemutet
wurde, als das Vielerlei der Ansprüche, die von den verschiedenen
Fachlehrern erhoben wurden und nach den Umständen erhoben werden
mußten. Rechnet man nun noch dazu, daß den vermehrten Anforde-
‚ungen, die an das Realgymnasium gestellt wurden, keine Vermehrung
seiner Rechte gegenüber stand, so wird man es begreiflich finden,
wenn die Vertreter der realistischen Bildung von der Neuordnung
sehr wenig befriedigt waren. Noch unzufriedener waren die Anhänger
des alten Gymnasiums, denn auf den Geist dieser Anstalten mußte
die Folge der Reform gradezu zerstörend und auflösend wirken. Ganz
abgesehen von der erheblichen Verminderung der Stundenzahl für das
Lateinische, verträgt es sich schon äußerlich nicht mit der Idee der
formalen Bildung durch die klassischen Sprachen, wenn ein Jahr nach
Beginn des lateinischen Unterrichts das Französische mit vier und
dann mit fünf Stunden auf dem Lehrplan erscheint, das Griechische
aber erst nach drei Jahren. Und von innen heraus muß jene Idee
ins Wanken kommen, sobald der Mathematik und den exakten Natur-
wissenschaften die gleiche Bedeutung zugestanden wird wie den
klassischen Sprachen. Das geschah aber tatsächlich, wenn in den oberen