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Die einzelnen Unterrichtsfächer.
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Das System der häuslichen Präparationen ist — vom pädagogi-
schen Standpunkt aus wird das mancher bedauern — nicht aufgegeben,
ıber doch wenigstens eingeschränkt. Die Anleitung zu dieser Art
von Arbeiten soll in der Klasse erteilt, daneben soll die unvorbereitete
Lektüre auf allen Stufen gepflegt werden.
Die Verwertung von künstlerisch wertvollen Anschauungsmitteln,
wie sie in Nachbildungen antiker Kunstwerke und in sonstigen Dar-
stellungen antiken Lebens reichlich vorliegen, wird empfohlen. Die
Betrachtung und Besprechung der Anschauungsmittel soll aber nicht
Selbstzweck werden. Das Archäologische und Antiquarische bleibt
also auf unseren Gymnasien immer nur Hilfsmittel und wird nirgends
mehr — wie das früher z. B. in Württemberg der Fall war — eigent-
licher Gegenstand des Unterrichts.
In der Auswahl der Lektüre zeigt sich noch verhältnismäßig
deutlich die Nachwirkung der früheren Herrschaft formal rhetorischer
Gesichtspunkte, denn sie ist beschränkt geblieben durch die sprach-
lich stilistischen Rücksichten, an die sich die Vertreter des Neuhuma-
nismus, wie die Humanisten des 15. und 16. Jahrhunderts banden:
da die Lektüre der Ausbildung des Stiles dienen sollte, so durften
nur Schriftsteller gelesen werden, die ein mustergültiges Latein, d. h.
also die Sprache des Jahrhunderts von 70 vor bis 30 n. Chr. Geburt
schrieben. Auch auf dem heutigen Gymnasium ist die Auswahl der
Lektüre mehr durch diese geschichtliche Tradition als durch sachliche
Gründe bestimmt. Namentlich auf dem Realgymnasium sind die
Schranken so eng wie möglich gezogen. Drei Jahre hintereinander,
von Untertertia bis Untersekunda, wird hier von Prosaikern nur Cäsar
gelesen, ja, die Lehrordnung hält es für nötig davor zu warnen, daß
diese Lektüre nicht noch länger ausgedehnt werde. In Untersekunda
erscheint daneben eine planmäßige Auswahl von Ovids Metamor-
>hosen, aber erst in der Obersekunda darf Cäsar durch ausgewählte
Abschnitte aus Curtius oder Livius oder durch eine leichtere Rede von
Cicero abgelöst werden, und die Prima bringt neben der Fortsetzung
dieser letzteren Lektüre Stellen aus Virgils Äneide, sodann auch
leichtere Oden des Horaz und Abschnitte aus Tacitus, Germania.
Dem humanistischen Gymnasium ist freilich ein weiterer Kreis ge-
zogen; auch ist ihm im einzelnen mehr Auswahl gelassen. Allein
die Dichter bleiben auch hier auf die altbewährte Dreiheit beschränkt;
Catull und die Elegiker sind dem Primaner ebenso verschlossen wie
Plautus und Terenz; Cäsar bildet auch hier neben den Metamor-
ohosen zwei Jahre lang die einzige Lektüre. Im Verhältnis zu dem