Full text: Die höheren Lehranstalten und das Mädchenschulwesen im Deutschen Reich (2. Band)

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Die einzelnen Unterrichtsfächer. 149 
des Zeichnens als Mittel zur Förderung klirer Anschauungen des 
Kartenbildes.“ 
Allen drei Gesichtspunkten tragen die Vorschriften der Lehr- 
»läne Rechnung. Der erste tritt in der Verteilung des Lehrstoffes 
deutlich hervor. Der Kursus bis zur Untersekunda ist ein doppelter. 
Zunächst hat die Sexta die Grundbegriffe der allgemeinen Erdkunde in 
Anlehnung an die nächste Umgebung einzuprägen, sodann die Anfangs- 
sründe der Länderkunde, beginnend mit der Heimat und mit Europa 
anzuknüpfen. Die Quinta bringt die Länderkunde Mitteleuropas, insbe- 
sondere des Deutschen Reiches, die Quarta die übrigen Länder 
Europas, Untertertia die außereuropäischen Erdteile und die deutschen 
Kolonien in Vergleichung mit dem Kolonialgebiete anderer Staaten. 
Obertertia wiederholt und ergänzt die Landeskunde des Deutschen 
Reiches, Untersekunda die des übrigen Europas. Hinzu tritt in dieser 
Klasse die elementare mathematische Erdkunde und in der Realschule 
sine Übersicht über die bekanntesten Verkehrs- und Handelswege der 
Jetztzeit. Die Vorschrift für die oberen Klassen lautet folgender- 
maßen: 
Zusammenfassende Wiederholungen, dazu in der Oberreal- 
schule die Grundzüge der allgemeinen physischen Erdkunde, gele- 
gyentlich auch einiges aus der Völkerkunde, im Gymnasium und 
Realgymnasium das wesentlichste aus diesen Unterrichtsgebieten 
in zusammenfassender Behandlung. Begründung der mathematischen 
Erdkunde in Anlehnung an den Unterricht in der Mathematik oder 
Physik. Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und 
Handelswege bis zur Gegenwart in der Oberrealschule in den be- 
sonderen Unterrichtsstunden, im Gymnasium und Realgymnasium 
in Anlehnung an den Geschichtsunterricht. 
Behufs Gewinnung der ersten Vorstellungen auf dem Gebiete 
der physischen und mathematischen Erdkunde wird an die nächste 
örtliche Umgebung angeknüpft; daran werden die ersten Grundbe- 
zriffe zum Verständnis gebracht und an dem Relief und dem Globus 
veranschaulicht; dann wird der Schüler zur Benutzung der Karte an- 
zeleitet, welche er allmählich lesen lernen muß. Wandkarte und 
Atlas bilden fortan den Ausgangs- und Mittelpunkt des Unterrichts in 
Jer Klasse. Das Lehrbuch dient nur als Führer bei der häuslichen 
Wiederholung. In demselben soll bei den Namen die richtige Aus- 
sprache und Betonung angegeben sein. 
In den unteren und mittleren Klassen wird darauf gehalten, daß 
alle Schüler denselben Atlas gebrauchen. Ob ein Einheitsatlas für 
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