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Das Mädchenschulwesen.
Die Prüfungen für Volks-, mittlere und höhere Mädchenschulen
werden vor einer Herzoglichen Prüfungskommission nach dem Muster
der preußischen Bestimmungen abgelegt.
c) Allgemeine Fortbildungsschule für Mädchen.
In einer Stadt besteht eine städtische allgemeine Fortbildungs-
schule mit Haushaltungskursen. Der Besuch ist freiwillig. Sie zählt
25 Schülerinnen. Die Lehrkräfte werden aus dem Lehrkörper der
Volksschule genommen.
d) Der hauswirtschaftliche Unterricht.
Mit der Volksmädchenschule in Coburg ist eine Haushaltungs-
schule verbunden, in der die Konfirmandinnen, z. Z. 120 Mädchen,
in Abteilungen von je 20 in wöchentlich 4 Stunden theoretisch und
praktisch unterrichtet werden.
a) Die höheren Mädchenschulen.
IT. Gotha.
Eine städtische höhere Mädchenschule besteht in Gotha. Sie ist
) klassig und zählt 390 Schülerinnen, die von 8 Lehrern und 9 Lehre-
rinnen unterrichtet werden. Das Schulgeld beträgt 48—84 M.
Außerdem gibt es 2 größere und 3 kleinere Privatinstitute mit
den Zielen der höheren Mädchenschule. Sie zählen zusammen
321 Schülerinnen. An den beiden größeren Anstalten unterrichten
m ganzen 27 Lehrkräfte in 13 Klassen.
b) Die Lehrerinnenbildune.
Es bestehen zwei Privatseminare zur Vorbereitung auf die
Lehrerinnenprüfung, von denen das eine mit einer höheren Mädchen?
schule (Herzogin Marie-Institut) verbunden ist. Das mit dem Herzogin
Marie-Institut verbundene Seminar hat das Recht der Entlassungs-
arüfung.
c) Die allgemeine Fortbildungsschule für Mädchen.
Fortbildungsschulen für Mädchen bestehen im Herzogtum Gotha
nicht. Doch sind zur Zeit der Abfassung dieses Berichts Verhand-
lungen über die Errichtung solcher Anstalten schon angeknüpft.