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dadurch ihres spezifischen Charakters zu berauben.
Damit war in einwandfreier Weise wenigstens eine
Abwehrmaßregel des tierischen Organismus gegen das
Eindringen fremdartiger Stoffe klargestellt.
Ich habe sofort der Beziehungen dieser Befunde
zur Immunität und speziell auch zur Anaphylaxie
gedacht und bin ferner experimentell der Frage näher
getreten, ob der tierische Organismus für die von
Mikroorganismen abgegebenen Stoffe Fermente spe-
zifischer Natur mobil macht. Ferner interessierte
mich die Frage, ob die beim Abbau der einzelnen
Substrate sich bildenden Abbaustufen von Fall zu
Fall, je nach der Art der dem Organismus fremden
Zellen besonderer Natur sind und dadurch sich viel-
leicht mancherlei Erscheinungen, die im Gefolge be-
stimmter Infektionen auftreten, erklären lassen.
Schließlich konnte bei der Schwangerschaft der
Nachweis erbracht werden, daß der Organismus sich
der zwar arteigenen, jedoch plasmafremden Bestand-
teile, die dem Blute wahrscheinlich von den Zellen der
Chorionzotten aus zugeführt werden, ebenfalls mittels
Fermenten erwehrt. Diese Beobachtung ermöglicht
aine Erkennung der Schwangerschaft.
Eine Fülle von einzelnen Problemen schließt sich
den erhobenen Befunden an. Fragestellungen aller
Art aus dem Gebiete der Immunitätsforschung harren
der Lösung. Ohne Zweifel steht manche bereits be-
kannte Tatsache mit unseren Befunden in engster
Beziehung. Es wäre verlockend. schon jetzt aus der
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