Full text: Abwehrfermente

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wie das einzellige Lebewesen Vampyrella Spirogyrae 
von Algenfaden zu Algenfaden eilt, bis es bei einer 
bestimmten Algenart halt macht, um sie als Nahrungs- 
quelle zu benützen. Man kann noch soviele verschiedene 
Algenarten wählen, immer wieder wird die gleiche Art 
gefunden! Diese auf den ersten Blick sehr überraschende 
Erscheinung findet ihre Erklärung ohne Zweifel in 
folgendem: Jedes Lebewesen verfügt über Fermente. 
Emil Fischer hat diese mit Schlüsseln verglichen, 
und das Substrat, auf das sie eingestellt sind, mit 
einem Schloß. Wie im allgemeinen ein bestimmter 
Schlüssel nur ein bestimmtes Schloß Öffnet und 
schließt, so können bestimmte Fermente nur ein 
Substrat von bestimmtem Bau abbauen oder zum 
Aufbau verwenden. 
Die Vampyrella Spirogyrae eilt nun mit ihren Fer- 
menten, mit denen sie sich Nahrungsstoffe in ge- 
signeter Form zurecht machen will, von Algenfaden 
zu Algenfaden. Überall versucht sie mit ihren 
„Schlüsseln“ aufzuschließen. Es gelingt ihr das nur 
in einem bestimmten Fall, nämlich, wenn das Schloß 
zu den Schlüsseln paßt, d. h. wenn die Zellwand des be- 
treffenden Algenfadens so beschaffen ist, daß durch 
die vorhandenen Fermente ein Abbau erfolgen kann. 
Es wird eine Bresche in die Zellwand gelegt. Der 
Zellinhalt liegt frei und kann nun als Nahrung 
dienen. 
So zeigt uns dieses einzellige Lebewesen an, daß 
die verschiedenen Algenarten einen ganz verschie-
	        
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