107 —
denen Zellbau: besitzen. Die Abwehrfermente er-
geben das gleiche. Auch sie vermitteln uns eine Kennt-
nis, die wir zurzeit auf keinem anderen Wege uns
verschaffen können.
Es sind umfassende Untersuchungen im Gange, Nachweis
um festzustellen, ob die einzelnen Zellarten jementen
aines Organismus über spezifisch eingestellte Mutter
Fermente verfügen. Wir wissen, daß jede Zelle er
Fermente braucht, um die zugeführten Nahrungs- entstammen
stoffe zu zerkleinern oder aus ihnen neue Verbindungen | En
aufzubauen. Ferner wissen wir, daß die Zelle Teile
ihres Inhalts zerlegen und durch neues Material er-
setzen kann. Sollten sich nicht auch hier spezi-
fische Wirkungen ergeben? Bei den von uns nach
dieser Richtung ausgeführten Versuchen wurden aus
bestimmten Zellen Peptone bereitet. Es wurde dann
versucht, diese mittels der entsprechenden Zellfermente
abzubauen. In der Tat baute Preß- und Macerations-
saft aus bestimmten Organen nur Pepton resp. Ei-
weiß aus den entsprechenden Geweben ab, d. h. Schild-
drüsenpreßsaft zerlegte Pepton, das aus diesen Or-
ganen gewonnen worden war, nicht aber solches aus
Leber (E. Abderhalden, A. Fodor und E. Schiff). Eine
Ausnahme bildet nur die Niere, deren Fermente
Peptone aus den verschiedensten Organen angriffen.
Vielleicht weist dieses Ergebnis auf eine neue Funk-
tion der Niere hin. Sie hat wahrscheinlich die Auf-
gabe, ihr mit dem Blut zugeführte, blutfremde Stoffe
zusammengesetzter Natur, die den Abwehrfermenten