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daß blutfremde Stoffe in bestimmten Zuständen im
Blute kreisen, ist natürlich von größter Wichtigkeit.
Eine weitere Methode ist, das Studium des
Verhaltens des tierischen Organismus nach er-
folgter Einspritzung von Eiweißstoffen und
Peptonen aus bestimmten Organen und Zell-
arten. Ungezählte Versuche haben gezeigt, daß das
gesunde Tier die parenterale Zufuhr von Eiweiß und
Peptonen im allgemeinen gut verträgt. Es kommt
natürlich auf die Art der zugeführten Produkte und
ihre Menge viel an. Die Frage ist nun die, wie ver-
nält sich ein Organismus, in dessen Blut blut-
fremde Produkte kreisen. Vergleichende Unter-
suchungen mit dem gleichen Pepton und normalen
Tieren und solchen, bei denen blutfremde Stoffe vor-
handen sind, werden eine klare und eindeutige Ant-
wort auf die gestellte Frage geben.
Die ersten Versuche dieser Art sind vor
längerer Zeit von mir an schwangeren Kanin-
chen, Meerschweinchen, Ratten und Mäusen
und nicht schwangeren Tieren ausgeführt wor-
den. Es wurde Plazentapepton subkutan oder intra-
peritoneal oder intravenös eingespritzt. Die Kanin-
chen und Meerschweinchen erhielten 2—5 ccm einer
5—10 °/igen Plazentapeptonlösung, die Ratten und
Mäuse 0,1—2 ccm davon. Die nicht schwangeren Tiere
zeigten keine besonderen Erscheinungen. Die Körper-
temperatur blieb konstant oder zeigte höchstens
Schwankungen von 1°. Krämpfe und dergleichen traten