I50 —
fehlt zurzeit jeder Beweis. ‚Wir führen sie nur an,
ım zu zeigen, daß das ganze Forschungsgebiet noch
erst im Werden begriffen ist. Es ist gut, alle Möglich-
keiten im Auge zu behalten, damit nicht durch ein-
seitige Betrachtung der Ergebnisse unter Umständen
ganz unrichtige Fährten verfolgt werden.
Hervorgehoben sei, daß bis jetzt nur einwand-
frei bewiesen ist, daß nach dem Auftreten von
plasmafremden, zusammengesetzten Stoffen
im Blutplasma plasmafremde Fermente nach-
weisbar sind, und ebenso ist festgestellt, daß
sie vorhanden sind, wenn man durch ein Trauma
Gewebe zertrümmert. Ob im letzteren Falle auch
noch nachträglich Fermente in die Blutbahn gelangen,
oder ob in ihr nur diejenigen anwesend sind, die den
zertrümmerten Zellen entstammen, entzieht sich zurzeit
der Beobachtung. Die S. 139 und 141 erwähnte Möglich-
keit, das Blutserum auf die Anwesenheit von plasma-
fremden Bestandteilen zu prüfen, wird bald zeigen,
wie oft blutfremdes Substrat und blutfremdes Ferment
aänzeln oder gemeinsam vorkommen.
Die Inaktivierung der plasmafremden Fermente
und ihre Reaktivierung.
Durch längeres Erwärmen eines Serums, das proteo-
lytische Fermente enthält, auf 56—58° kann man ihm
in den meisten Fällen die Eigenschaft nehmen, Eiweiß
abzubauen resp. Peptone zu spalten. Diese Beobach-
‘ung wurde von mir dazu benutzt. um einen Kontroll-