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oder man unterwirft das Organ mit destilliertem Wasser
der Bebrütung (vgl. Kapitel Methodik), dampft die fil-
irierte Flüssigkeit mit dem Auskochwasser auf ca.
Iccm ein und prüft nunmehr mit ı ccm Ninhydrin.
Die Lösung muß farblos bleiben.
Aber selbst, wenn alle diese Anforderungen erfüllt
sind — und es hat sich gezeigt, daß Substrate, die sich
als zuverlässig erwiesen haben, es auch bleiben —,
braucht das Substrat noch nicht geeignet zu sein. Es
wird dies sofort verständlich, wenn wir uns das Ziel
vor Augen halten, das angestrebt werden muß. Die
Fragestellung lautet, ist es möglich im Blutplasma
resp. Blutserum, proteo- und peptolytische
Fermente aufzufinden, die auf ganz bestimmte
Eiweißstoffe resp. Peptone eingestellt sind.
Verwenden wir das Dialysierverfahren, dann beschäf-
tigt uns nur die Frage nach den proteolytischen Fer-
menten. Um diesem Probleme gerecht zu werden, ist
es durchaus notwendig, daß wir mit den Eiweißstoffen
als solchen arbeiten. Das Ideal, das anzustreben ist,
ist somit die Verwendung der einzelnen Proteine be-
stimmter Zellarten.
Wir sind von diesem Ideale zurzeit noch ungeheuer
weit entfernt. Es müssen aus diesem Grunde „Jleider‘‘
xewebe verwendet werden. Diese enthalten eine
große Zahl ganz verschiedener Proteine. Wir ver-
wenden zurzeit nicht einmal die Zelleiweißstoffe,
sondern wir setzen oft mit jedem Organsubstrat
eine Anzahl dem Organ als solchem fremder Gewebe