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tein eines ganz bestimmten Gewebes abbaut. Andere
Forscher betonen, daß sie ebenfalls häufig ganz „spe-
zifische‘‘ Reaktionen erhalten, daneben aber auch „un-
spezifische‘, und endlich ist eine Minderheit von Au-
toren dafür, daß die proteolytischen Fermente über-
haupt unspezifisch eingestellt seien. Vgl. hierzu S. 144.
Es kann für den erfahrenen Forscher keinem Zweifel
unterliegen, daß diejenigen Untersucher, die zu ganz
spezifischen Reaktionen gelangen, entweder die Tech-
nik der ganzen Methodik einwandfrei beherrschen oder
aber, was auch durchaus möglich ist, über Substrate
verfügen, die einheitlicher sind, als diejenigen der an-
deren Forscher. Es braucht in der Tat nicht jede
Fehldiagnose resp. jede positive Reaktion. die unerwartet
auftritt resp. die mit dem klinischen Befund nicht über-
sinstimmt, auf mangelhaft durchgeführte Versuche zu-
rückgeführt zu werden.
Die folgenden Beispiele mögen das belegen. Es sei
die Aufgabe gestellt, Differenzialdiagnosen zwi-
schen Ulcus ventriculi und Magenkarzinom zu
stellen. Da es ohne Zweifel das richtige ist, stets
zu derartigen Diagnosen Karzinomgewebe zu verwen-
den, das dem zu diagnostizierenden entspricht, so wird
man geneigt sein, als Substrat ein Magenkarzinom zu
benützen. Der eine Forscher erhält ausgezeichnete Re-
zultate, ein anderer meldet, daß jedes oder fast jedes
Ulcus ventriculi mit dem Substrat „Magenkarzinom“
eine positive Reaktion ergibt. Worauf ist diese Dif-
ierenz zurückzuführen? Im ersten Falle ist es offenbar