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und in welchem Ausmaße. Analysiert man das Dia-
!ysierverfahren ganz genau, dann ergeben sich selbst
Dei peinlichster Innehaltung aller Vorsichtsmaßregeln
die folgenden Möglichkeiten, die zu Irrtümern Anlaß
geben könnten.
Die Diffusionsgeschwindigkeit der ver-
schiedenen Abbaustufen aus Eiweiß ist ver-
schieden. Es könnte sein, daß in einem Falle Pro-
dukte entstehen, die sehr rasch dialysieren und im
anderen Fall solche, die nur sehr schwer die Dialysier-
membran durchdringen. Da der Versuch über eine
lange Zeit ausgedehnt wird, so ist es wohl ausge-
schlossen, daß ein Versuch negativ ausfällt, weil trotz
arfolgtem Abbau zu wenig Abbaustufen dialysiert sind.
Die einzelnen Abbaustufen reagieren nicht
gleich stark mit Ninhydrin, auch wenn sie in
genau der gleichen Konzentration zugegen
sind. Je mehr freie NH,- und COOH-Gruppen zugegen
sind, um so intensiver wird die Reaktion ausfallen.
Es wäre denkbar, daß einmal die Reaktion negativ aus-
fällt, trotzdem Abbauprodukte dialysiert sind, weil
diese mit Ninhydrin erst bei höherer Konzentration
eine Färbung ergeben. Diese Möglichkeit müßte sich
durch Stickstoffbestimmungen des Dialysates klar
stellen lassen. Praktisch ist bis jetzt noch kein sol-
cher Fall beobachtet worden.
Es könnte sein, daß das Serum Substanzen
enthält, die das Zustandekommen der Ninhy-
drinreaktion verhindern oder doch hemmen.