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Eine andere Fehlerquelle ist die folgende. Das
Substrat wird unter sehr strengen Bedingungen auf
auskochbare Substanzen geprüft, die mit Ninhydrin
aine Reaktion geben. Theoretisch müssen immer
noch Spuren solcher Substanzen zurückbleiben.
Diese geringste Spur könnte sich durch Addition bemerk-
bar machen, wenn zufälligerweise eben sie noch fehlte,
um die zum Eintritt der Reaktion notwendige Kon-
zentration an jenen Substanzen herbeizuführen, die das
Zustandekommen der Farbreaktion bedingen. Selbst-
verständlich wird dieser Fall in Wirklichkeit kaum je
eintreten. Auch er kann unmöglich gemacht werden,
wenn die Vordialyse in Anwendung kommt.
Auch der folgenden Möglichkeit sei noch gedacht.
Es könnte sein, daß in einzelnen oder auch nur einem
Organstückchen Substanzen eingeschlossen sind, die
mit Ninhydrin bei genügender Konzentration regieren
könnten. Sie sind gefangen, weil sie von koaguliertem
Eiweiß umschlossen sind. Während der 16 stündigen
Einwirkung des Serums bei 37 Grad könnte nun jenes
Organstückchen so erweicht werden, daß es seinen In-
halt hergibt. Auch diese an und für sich wenig wahr-
scheinliche Möglichkeit wird durch die Vordialyse aus-
geschlossen, weil durch sie das Auftreten einer Addi-
tion bis zu jener Konzentration, die notwendig ist, um
eine Farbreaktion zu geben, nicht mehr in Frage kommt.
Es sind diese Möglichkeiten von Fehlerquellen hier
angeführt worden, um zu zeigen, daß jede Einzelheit
vyenau überdacht ist. Die praktische Erfahrung zeigt,