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bestimmten Serum Plazenta abgebaut worden ist. Dieses
Ergebnis kann durch das Serum einer Schwangeren be-
lingt sein. Es kann jedoch auch ein Abort vorliegen,
der erst wenige Tage zurückliegt, oder aber es handelt
sich um die ersten vierzehn Tage nach der Geburt.
Endlich kann auch ein Deziduom vorliegen.
Ein Abbau von Gehirnsubstanz kann durch Serum
bei Paralyse, bei Dementia praecox, bei Tumoren des
Gehirns, bei Abszessen usw. zur Beobachtung kommen.
Daraus geht ohne weiteres hervor, daß nur der
Arzt und Kliniker die Ergebnisse der optischen
Methode und des Dialysierverfahrens richtig
verwerten kann. In manchen Fällen wird der negative
Befund wichtiger und eindeutiger sein, als der positive,
'ndem sich eine vermutete Störung ausschließen läßt,
Durch immer weitgehendere Spezialisierung in der
Auswahl der Substrate wird man auch immer wert-
vollere Ergebnisse erzielen können. So wird man zur-
zeit, solange die gesamte Gehirnsubstanz zur Ver-
wendung kommt, eine zentrale Affektion von einer
peripheren kaum unterscheiden können, vor allem, wenn
auch die Leitungsbahnen betroffen sind.
Es kann nicht genug betont werden, daß die größte
Vorsicht in der diagnostischen Verwertung der er-
haltenen Resultate notwendig ist. Man darf nicht
vergessen, daß noch vollkommenes Neuland vorliegt.
Ferner muß immer wieder darauf hingewiesen werden,
Jaß erst eine große Anzahl von Beobachtungen, die,
wo immer möglich, durch die Autopsie bestätigt