— 226 —
mäßiges Kochen eine vergleichbare Farbreaktion ermög-
licht. Die Siedestäbe des Handels werden in etwa 10 cm
lange Stücke geteilt, dann kocht man sie mit destil-
liertem Wasser aus. Sie werden bei 60—%70° getrocknet
und dann in einem sorgfältig verschlossenen Glasgefäß
aufbewahrt. Die Siedestäbe dürfen nicht feucht auf-
gehoben werden. Einmal würde bei ihrer Verwendung
in diesem Zustande eine Fehlerquelle durch den ver-
schiedenen Gehalt der einzelnen Stäbe an Wasser be-
Jingt sein, und dann tritt leicht Schimmelbildung
ain. Man darf die Siedestäbe auch nicht bei h6-
herer Temperatur trocknen, weil sonst leicht Bräu-
nung eintritt. Solche Siedestäbe geben dann beim
Kochen einen braunen Farbstoff ab und machen da-
durch eine exakte Beobachtung unmöglich. Nie-
mals greife man die Siedestäbe mit der Hand an.
Sie werden mit der Pinzette in die Reagenzgläser ge-
oracht.
Jetzt beginnt das Kochen. Die Art, wie man
kocht, ist für die Ausführung der Probe von
ausschlaggebender Bedeutung. Es muß intensiv
gekocht werden. Gleichzeitig muß vermieden werden,
daß auch nur eine Spur der Flüssigkeit überspritzt
oder ungleichmäßiges Verdunsten eintritt. Sind alle
Proben gekocht, dann überzeuge man sich sofort, daß
in allen Reagenzgläsern die Flüssigkeit genau gleich
hoch steht. Am besten verwendet man weite Reagenz-
gläser, bei denen 10 ccm Inhalt durch eine Marke
kenntlich gemacht ist. Man kann dann schnell fest-