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stimmt man sie mit einer Stoppuhr. Das Reagenzglas
bleibt an der gleichen Stelle der Flamme, bis lebhaftes
Sieden erfolgt.
Fig. 19. Nach 10—15 Sekunden langem Erhitzen
beginnt die Flüssigkeit lebhaft zu sieden. Sie würde
überkochen, wenn man nicht jetzt das Reagenzglas
aus der Mitte der Flamme an ihren Rand führen würde.
Fig. 20 zeigt die Stellung des Reagenzglases zur
Flamme während des lebhaften Kochens. Es wird genau
in der Mitte der Höhe des Randes der Flamme ge-
halten und verbleibt da, bis die Minute vollendet ist.
Das Reagenzglaz wird dann sofort von der Flamme
entfernt und in ein Reagenzglasgestell gestellt.
Man entfernt nun die Siedestäbe aus den einzel-
nen Reagenzgläsern,!) wartet eine halbe Stunde ab und
vergleicht nun die Intensität der Blaufärbung bei den
einzelnen Proben. Man erkennt, daß eine bestimmte
Farbenintensität vorwiegt. Alle Proben, die schwächer
oder stärker gefärbt sind, als die Mehrzahl der Proben,
werden notiert und dann diejenigen Hülsen, die die ent-
sprechenden Dialysate geliefert haben, verworfen. Man
muß auch hier streng sein, weil man sonst bei den eigent-
lichen Versuchen Täuschungen erlebt. Es kann z. B. der
Fall eintreten, daß Serum allein und Serum -- Organ
genau gleich wenig mit Ninhydrin reagierende Ver-
bindungen, die dialysabel sind, enthalten, wir erhalten
jedoch bei der Probe mit dem Dialvsat des Versuches
1) Die Siedestäbe werden nach dem Gebrauch verworfen. Sie
dürfen nur einmal verwendet werden.