Fi
1C
Manchmal ist die Pionierarbeit jedoch von Erfolg
gekrönt. Eine wichtige Etappe ist zurückgelegt, ein
weiter Ausblick gewonnen. Noch liegt jedoch das
arsehnte Ziel — der lückenlose Einblick in die Stoff-
wechselvorgänge der Zelle — in weiter Ferne. Doch
gibt das Erreichte einen Anhaltspunkt dafür, daß wir
auf dem richtigen Wege sind. Der vorsichtige Wanderer
wird nichts unbeachtet lassen. Die anscheinend un-
bedeutendste Beobachtung kann die Forschungsrich-
tung für ganz neue Probleme abgeben.
is ib It Beim Studium der Zellfunktionen dürfen wir vor
ebenswich; allen Dingen nie außer acht lassen, daß kein einziger
Stoff für die Zelle bedeutungslos ist. Es wäre ganz
verkehrt, wollte man irgendeinen Stoff — z. B. das
Eiweiß — als den „lebenswichtigsten‘“ betrachten. Ein
einziges Ion kann im einzelnen Falle über Leben und
Tod der Zelle entscheiden. Ein Konglomerat von Mole-
külen kann sich zu einem gewaltigen Komplex —
ainem Kolloid — vereinigen und mit seinen Eigen-
schaften die ganze Zellfunktion beherrschen. Struktur
und Konfiguration der einzelnen Verbindungen, der
einzelnen Bausteine der Zellen sind von größter Be-
deutung für ihre Eigenart. Dazu kommt dann, zum
Teil durch diese bedingt, die Struktur und Konfigu-
ration im physikalischen Sinne. Eine Trennung der
chemischen und physikalischen Eigenschaften der Zell-
bausteine ist unmöglich. Sie alle zusammen geben die
Lebensbedingungen für die Zelle ab. Sie prägen ihre
Eigenart.