48
allerlei Fermentwirkungen nachweisen und zeigen, daß
mancher Prozeß qualitativ genau in der gleichen
Richtung abläuft, wie wenn die Zelle noch als
Ganzes erhalten wäre. Dagegen fehlt der Hauptlebens-
prozeß, die Oxydation zu Kohlensäure und Wasser.
Schon geringfügige Verletzungen der Zelle genügen,
um diesen wichtigen Prozeß aufzuheben. Es sind
im Preßsafte in gewissem Sinne nur noch die vor-
bereitenden Funktionen erhalten, alles Prozesse, die
wir auf Fermente zurückzuführen gewohnt sind. Gibt
man zu einem solchen Preßsafte ein Pepton, das sehr
schwer lösliche Aminosäuren, wie z.B. Tyrosin oder
Cystin enthält, oder eine Peptonart, an deren Aufbau
zine Aminosäure beteiligt ist, die im Momente ihrer
Abspaltung sich mit Hilfe einer Farbreaktion leicht
erkennen läßt‘), dann kann man mühelos verfolgen,
ab er ein das zugesetzte Pepton spaltendes Ferment
snthält. Das Ausfallen der betreffenden Aminosäuren
oder das Auftreten der Farbreaktion verkündet. daß
das spaltende Agens zugegen ist.
See Noch eindeutigere Verhältnisse erhält man,
‚peptiden wenn man Verbindungen von bekannter Struk-
fermente. tyr, z, B. Polypeptide, an deren Aufbau die
genannten Aminosäuren beteiligt sind, zu
diesen Untersuchungen wählt. Oder man verfolgt
die Spaltung im Polarisationsrohr. Man mischt eine
bestimmte Menge des Preßsaftes mit einer abgemesse-
‘) Dies ist z. B. beim Tryptophan der Fall.