Full text: Abwehrfermente

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Spezieller Teil. 
und z. T. auch in den Geweben Proteine mit gegebener Zu- 
sammensetzung und gegebener Struktur gebe. Sie sollen viel- 
mehr fließend Verwandlungen unterliegen, unter anderem in Ab- 
hängigkeit von der Art der aufgenommenen Nahrung. Es sind 
jedoch alle für derartige Vorstellungen vorgebrachten Unter- 
suchungen in methodischer Hinsicht sehr mangelhaft unter- 
baut!). Es geht nicht an, Probleme von so großer Tragweite mit 
Verfahren über den Nachweis einzelner Eiweißbausteine in An- 
griff zu nehmen, die nicht ausreichend auf ihre Zuverlässigkeit 
geprüft sind. Dazu kommt, daß es an Methoden gebricht, aus 
Geweben „reine‘ Proteine zu gewinnen. Bald wird dieses, bald 
jenes Gemisch an Zellproteinen untersucht. Daß sich dabei 
Unterschiede in deren Zusammensetzung an Aminosäuren er- 
geben, ist an ‚sich ganz selbstverständlich. Selbst bei der Ab- 
trennung von Proteinen des Blutplasmas bzw. -serums ist, trotz- 
dem die angewandten Methoden milde sind, der Einwand er- 
hoben worden, daß es sich nicht um die im genuinen Zustand 
vorhandenen handle, vielmehr um sekundär veränderte. Die An- 
wendung der A.R. hat ergeben?), daß man mit den einzelnen 
Serumglobulinen: Euglobulin, Pseudoglobulin und Fi- 
bringlobulin eine streng spezifische A.R. auslösen kann. 
Wurde in Globulin Jod eingeführt und das so gebildete Jod- 
globulin parenteral zugeführt, dann fiel die A.R. nur mit 
diesem Substrat positiv aus, nicht jedoch mit dem zur Jodierung 
koll, das regelmäßiger Baustein der ersteren ist. Weiterhin wissen wir, 
daß Plasma- bzw. Serumalbumin eine hemmende Wirkung auf die 
Thrombinwirkung hat, und zwar ist diese viel ausgesprochener als die 
des Serumglobulins (vgl. hierzu E. Wöhlisch u. W. Grüning, Biochem. 
Z. 305, 183 (1940); E. Wöhlisch u. V. Köhler, Naturwiss. 28, 550 
{1940). 
‘') Vgl. u. a. P. Bälint u. M. Bälint, Biochem. Z. 306, 296 (1940). 
Sie fanden, daß die einzelnen Plasmaeiweißfraktionen eine weitgehende 
Konstanz der Zusammensetzung an bestimmten Aminosäuren auf- 
weisen. 
2) Emil Abderhalden u. S. Buadze, Fermentforschg 13, 505 
1933).
	        
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