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Spezieller Teil.
Abwehrproteinasen jeweilen auf die für die Präzipitinbildung
in Betracht kommenden Proteine ausübten. Gespritzt wurden
Globulin vom Pferd, ferner solches von immunisierten Ka-
aninchen und endlich Präzipitat. Das Ergebnis war: nach
parenteraler Zufuhr von Pferdeglobulin wurde dieses vom
Azetonharnniederschlag abgebaut. Globulin von den immu-
nisierten Kaninchen blieb unangegriffen. Präzipitat, als Sub-
strat angesetzt, lieferte wiederholt auch eine negative A.R.
Wurde Serumglobulin aus Blut der immunisierten Kaninchen
gespritzt, dann blieb das Präzipitat unangegriffen, während
das parenteral zugeführte Substrat zum Abbau kam, aber auch
Globulin von „normalen“ Kaninchen wurde angegriffen, mehr-
fach fiel die A.R. jedoch sehr geringfügig bis negativ aus.
Wurde Präzipitat parenteral zugeführt, so wurde in der Regel
dieses am stärksten abgebaut. Zum Abbau kamen ferner
Serumglobulin vom Pferd und solches von den immunisierten
Kaninchen.
Die erhobenen Befunde zeigen, daß Globulin vor Pferde-
serum, das zur Immunisierung verwendet wurde, und Serum-
globulin der immunisierten Kaninchen verschieden sind, denn
es gelang in den Versuchen, bei denen Pferdeserumglobulin
gespritzt wurde, eine für dieses spezifische A.R. auszulösen.
Auch Serumglobulin von nicht gespritzten Kaninchen und
von immunisierten sind offenbar nicht identisch, jedoch be-
steht offensichtlich große Verwandtschaft. Der Umstand, daß
es vereinzelt gelang, nach parenteraler Zufuhr des Präzipitates
auf dieses spezifisch eingestellte Abwehrproteinasen hervor-
zurufen, kann dahin gedeutet werden, daß es etwas Besonderes
darstellt, jedoch sind offenbar engste Beziehungen zum Glo-
bulin des Immunserums vorhanden. Allem Anschein nach sind
im Präzipitat auch Globulinanteile des Serums zugegen, mit
dem die Immunisierung vollzogen wurde.
Wenn auch das erwähnte Problem nicht so eindeutig ent-
schieden werden konnte, wie es wünschenswert ist, so zeigt
der Ausfall der angeführten Versuche doch, daß die A.R. auch