Full text: Abwehrfermente

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_ Spezieller Teil, 
hirnsubstrat verschiedener Tierarten verglichen!). Auch 
hierbei ergab sich Organ- und Artspezifität der ausgelösten 
Abwehrproteinasereaktionen. Diese Befunde beweisen, daß die 
A.R. berufen ist, zahlreiche Probleme auf dem Gebiete der 
vergleichenden Physiologie und Morphologie zu lösen. 
Es gilt der Art- und Gattungszugehörigkeit und darüber 
hinaus ganz allgemein verwandtschaftlichen Beziehungen nach- 
zuspüren. Der Umstand, daß es gelingt, durch parenterale 
Zufuhr von sehr geringen Substratmengen streng spezifische 
Abwehrfermentreaktionen auszulösen, während die stufenweise 
Erhöhung der injizierten Mengen eine auf immer mehr Sub- 
strate der gleichen Gewebsart, jedoch von verschiedenen 
Tierarten übergreifende A.R. im Gefolge hat, ergibt die Möglich- 
keit, die verwandtschaftlichen Beziehungen bestimmter Tier- 
arten zueinander abzustufen. 
Sehr interessant wäre es auch, ein Explantat mit dem 
ursprünglichen Gewebe mittels der A.R. zu ver- 
gleichen. Ergeben sich Veränderungen in den Zellproteinen 
während des Wachstums außerhalb des Organismus bzw. 
Organes? 
ı0. Läßt sich mittels der A.R. das Verhalten des 
Organismus im Hungerzustand verfolgen? Bekanntlich 
kommt es gegen Ende desselben zu schweren Störungen. Sie 
kündigen sich in der prämortalen Steigerung der Aus- 
scheidung stickstoffhaltiger Substanzen im Harn an. 
Schon zuvor findet ein lebhafter Austausch von Stoffen zwischen 
Geweben, die weniger lebenswichtig sind und solchen, deren 
Funktion unentbehrlich ist, statt. Es war denkbar, daß man 
mittels der A.R. herausbekommen kann, welche Organe zuerst 
in Mitleidenschaft gezogen werden, Versuchstiere waren das 
Kaninchen und der Hund. Bei beiden Tieren wurde der Harn 
täglich gesammelt und auf Anwesenheit von Abwehrproteinasen 
l) Emil Abderhalden u. G. Effkemann, Fermentforschg 14, 
104 (1933).
	        
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