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Kraͤften von der bewegenden und von der beschleunigenden
geredet; und die Theorie von beyden ist auch wirklich die
allgemeine Quelle, aus der unsere ganze Wissenschaft
bisher hergeleitet worden ist. Gleichwohl ist die Natur
weit entfernt, sich an unsere eingeschraͤnkte Klassistkation
zu binden, und die Wirkungen des Widerstandes der
Luft machen eine neue Kraft aus, die weder die eine
noch die andere von ihnen ist, die zwar mit beyden
manches gemein hat, die aber auch durch die wesentlichsten
Karaktere von beyden unterschieden ist.
Der Widerstand der Materie, in der sich ein Koͤrper
bewegt, hat ihre Traͤgheit zur Ursache. Der Koͤrper/⸗
der sich in ihr bewegt, muß Theile von ihr aus dem
Platze treiben, und da diese Theilchen koͤrperlich sind,
und Traͤgheit mit eine der allgemeinen Eigenschaften der
Koͤrper ist, so wird ein Theil der Kraft, mit der sich
der Koͤrper bewegt, angewendet werden, um die Wirkung
dieser Traͤgheit zu vereiteln; es wird eben das geschehen,
was geschehen wuͤrde, wenn eine andere Kraft nach
entgegengesetzter Richtung seine Bewegung verminderte.
Dem ruhenden Koͤrper widersteht die Materie nicht:
gleichwohl wirkt auf den ruhenden Koͤrper die beschleu⸗
nigende Kraft eben so wohl, als auf den bewegten;
auch die bewegende wirkt auf ihn, denn sie wirkt nur
in dem einzigen Falle nicht auf den Koͤrper, wenn dieser
nach eben der Richtung mit eben der Geschwindigkel